Klein aber fein: Reisebuskontrolle der Regionalen Kontrollgruppe Lüneburg fördert Erstaunliches zutage
(ots) - Sommerzeit ist Reisezeit, und so kontrollierte
die Regionale Kontrollgruppe (RK) der Polizeidirektion Lüneburg
heute in der Zeit von 08.15 bis ca. 14.00 Uhr auf dem Parkplatz
Schaapskaben an der Autobahn 7 (zwischen den Anschlusstellen Egestorf
und Garlstorf) den Reisebusverkehr. Ein Sonntag in der Ferienzeit war
mit Bedacht für die Kontrolle ausgewählt, um einmal eine etwas
"unübliche" Kontrolle, durchzuführen. Kontrolliert werden im
Wesentlichen die Einhaltung der Sozialvorschriften (Lenk-und
Ruhezeiten) durch die Fahrer, der technische Zustand der Fahrzeuge
und ob die notwendigen Genehmigungen für den gewerblichen
Personenverkehr vorhanden sind.
Unter Leitung von PHK Hubert Junge (Polizeiinspektion Harburg)
trafen sich acht Beamte, allesamt Spezialisten für die
"Kraftomnibuskontrolle" und für die technische Beschaffenheit von
Bussen, um den Bussen auf den Zahn zu fühlen. Auch wenn die Zahl von
acht kontrollierten Bussen auf den ersten Blick wenig erscheint, so
muss man feststellen, dass eine Kontrolle -bei festgestellten
Mängeln- schon mal bis zu zwei Stunden dauern kann. Und bei sechs von
acht Bussen wurden Mängel festgestellt.
Einem ungarischen Bus, der mit einer Trachtengruppe auf dem Weg
nach Dänemark war, fiel den Beamten auf, weil er im Stand deutlich
nach links hing. Ein dauerhaftes Zischen führte schnell zur Ursache:
ein Loch am Luftfederbalg führte kurzzeitig zu einer Untersagung der
Weiterfahrt. Nachdem der Bus von einem Streifenwagen in die Werkstatt
begleitet worden war, und der Luftbalg getauscht war, konnte er seine
Fahrt fortsetzen. Die Trachtengruppe nahm die Unterbrechung
allerdings mit Humor.
Etwas ärgerlicher war die Unterbrechung für eine schwedische
Reisegruppe. Ihre zwei Fahrer hatten gegen die Einhaltung der Lenk-
und Ruhezeiten verstoßen. Außerdem war einer der Fahrer als
"Tagelöhner" bei Busunternehmen angestellt, und er konnte nicht die
notwendigen Arbeitszeitnachweise für die letzten 28 Tage vorlegen.
Von beiden Fahrern wurden wegen dieser und anderer Verstöße jeweils
eine Sicherheitsleitung eingehalten. Die Reisegäste gaben in einer
spontanen Sammelaktion ihren Fahrern das hierfür notwendigen Geld in
Höhe von zusammen fast 300 Euro. Blöd für die Reisegruppe: ihren
gebuchten Platz auf der Fähre ab Puttgarden konnten sie nicht mehr
rechtzeitig erreichen.
Eine dänische Reisegruppe musste ihre Pause vorziehen und
verlängern, weil ihr Fahrer nicht die notwendige Genehmigung für den
grenzüberschreitenden Verkehr mitgeführt hat. Hier konnte der Chef
Abhilfe schaffen, indem er die gültige Genehmigung faxte. Dennoch
wurden 150 EUR Sicherheitsleitung für den Fahrer fällig.
In weiteren Fällen fehlten die erforderlichen Genehmigungen für
den gewerblichen Personenverkehr in Deutschland oder es wurden die
Sozialvorschriften nicht eingehalten. Außerdem lagen einige
technische Mängel, wie Reifenschäden oder Glasschäden an der
Windschutzscheibe vor.
Insgesamt äußerten sich auf die aufgehaltenen Reisenden aber doch
sehr positiv über die Kontrollen, schließlich "Sei es ja wichtig,
dass man sein Ziel sicher und vorschriftsmäßig erreiche!"
PHK Junge gab abschließend zu bedenken: "Wir haben heute zwar nur
acht Busse kontrollieren können, aber die Zahl von sechs
beanstandeten Fahrzeugen, davon eines gleich doppelt, zeigt uns doch,
wie wichtig gerade Buskontrollen sind!" Angst machen will er aber
niemanden: "Grundsätzlich waren die heutigen Verstöße eher leichterer
Natur, manche der Nachlässigkeit von Fahrer und Unternehmern im
täglichen Geschäft geschuldet". Aber auch hier machen die Kontrollen
alle Beteiligten wieder sensibel. Vor diesem Hintergrund wies er
darauf hin, dass die Kontrollen auch künftig immer wieder ihren
Platz im Terminkalender der RK erhalten werden, unangekündigt
natürlich!
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Datum: 01.08.2010 - 15:46 Uhr
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