Jahresbericht 2019 Hauptzollamt Stuttgart
(ots) - Rekordeinnahmen mit 4,2 Milliarden Euro - besonders im Bereich der Zollabfertigungen ein starkes Wachstum - veränderte Aussichten durch Corona-Krise
"Mit 4,2 Milliarden Euro Steuereinnahmen hat der Stuttgarter Zoll im vergangenen Jahr nochmals eine neue Rekordmarke setzen können", freut sich die stellvertretende Leiterin des Hauptzollamts Stuttgart, Frau Anca Coman. "Mit fast 700.000 zusätzlich abgefertigten Warensendungen, sowie 10 Prozent mehr eingenommenen Zöllen im Vergleich zu 2018 haben wir signifikant zugelegt. Besonders bei den Warenabfertigungen und den Verbrauchsteuern sind die Einnahmen des Zolls natürlich immer auch ein Spiegel der aktuellen Wirtschaftsleistung. In Anbetracht der Auswirkungen der Corona-Krise haben sich die Aufgabenschwerpunkte unserer Arbeit in den letzten Monaten verschoben."
Einnahmen 2019 Während die Abgabensumme bei den Importabfertigungen beim Hauptzollamt Stuttgart um insgesamt 442 Millionen Euro zunahm, sind die Zahlen bei den großen Verbrauchsteuern wie der Energie- und Stromsteuer leicht rückläufig. Die Ursache für beide Effekte ist hauptsächlich auf entsprechende Umstrukturierungen bei großen Unternehmen der Region zurückzuführen. Unter dem Strich ergeben sich im Vergleich zu 2018 Mehreinnahmen in Höhe von 241 Millionen Euro. Eine Spezialaufgabe kommt den Stuttgarter Zöllnern seit nunmehr mehreren Jahrzehnten im Bereich der Biersteuer, sowie im Bereich des Abfindungsbrennens zu: so haben die Stuttgarter Zöllner die komplette Biersteuer für die in Deutschland gebrauten etwa 85.000 Millionen Hektoliter Bier erhoben. Im Bereich der Alkoholsteuer schicken die 14.860 aktiven deutschen Abfindungsbrennereien, die in der Regel regionale Obststoffe verarbeiten, ihre Steueranmeldungen an das Stuttgarter Hauptzollamt.
Kontrollen Bei den Zollkontrollen am Stuttgarter Flughafen und bei mobilen Kontrollen konnten die Stuttgarter Zöllner im vergangenen Jahr Schmuggelgut im Wert von 1,7 Millionen Euro aufhalten. Unter den gestoppten Warensendungen führte weiterhin Goldschmuck mit einem Gewicht von insgesamt 24,5 Kilogramm und einem Warenwert von fast einer Million Euro die Liste der häufigsten Schmuggelgüter an. Eine starke Zunahme verzeichnete der Stuttgarter Zoll im Bereich des Tabaks; nach 180 Kilogramm im Jahr 2018 stellten die Beamten im vergangenen Jahr mehr als 760 Kilogramm Tabak sicher. Bei einem Großteil der Ware handelt es sich um in Deutschland unversteuerten Wasserpfeifentabak. Besonders spektakulär stellte sich für die Zöllner am Stuttgarter Flughafen der Aufgriff von 170.000 lebenden Glasaalen im Januar des vergangenen Jahres dar. Die artgeschützten Tiere sollten im Gepäck von zwei Reisenden nach Asien fliegen und dort als Delikatesse verzehrt werden. Die von den Beamten geretteten Tiere konnten noch am selben Tag gemeinsam mit dem Karlsruher Veterinäramt im Rhein ausgesetzt werden.
Finanzkontrolle Schwarzarbeit Für die rund 130 Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) haben sich mit dem Gesetz gegen illegale Beschäftigung und Sozialleistungsmissbrauch Mitte des vergangenen Jahres neue Aufgaben und Zuständigkeiten ergeben. So kontrolliert die FKS jetzt beispielsweise auch die illegale Anbahnung von Beschäftigungsverhältnissen auf so genannten Arbeiterstrichen. Für kleine Straftaten im Bereich nichtbezahlter Sozialabgaben übernimmt das Sachgebiet Ahndung des Hauptzollamts nunmehr die Bearbeitung als sog. "kleine Staatsanwaltschaft". Im vergangen Jahr kontrollierten die Beamten der FKS etwas mehr als 5.000 Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz und führten bei fast 1.200 Betrieben Geschäftsunterlagenprüfungen durch. Die ermittelte Schadenssumme beläuft sich auf 14,2 Millionen Euro hinterzogener Sozialabgaben - nach 12,5 Millionen Euro im Jahr 2018.
Personal Das Hauptzollamt Stuttgart hat im vergangenen Jahr Personal in einem größeren Umfang hinzugewinnen können. Unter anderem sind durch externe Stellenausschreibungen Beamte aus anderen Behörden aber auch Sachbearbeiter aus der Wirtschaft zum Stuttgarter Zoll gestoßen. Insgesamt konnte das Hauptzollamt über diese Stellenausschreibungen etwas mehr als zwei Dutzend Stellen besetzen. Im Bereich der Laufbahnausbildung stellte das Hauptzollamt zudem im Jahr 2019 mit insgesamt rund 60 Anwärtern eine große Anzahl von Nachwuchskräften ein, die in den kommenden Jahren die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auffangen sollen.
Ausblick Aktuell sind die Beschäftigten verstärkt mit den Auswirkungen der Corona-Krise in verschiedenen Bereichen beschäftigt. Einerseits werden bei den Zollämtern in Böblingen, Stuttgart Hafen, Winnenden, Zuffenhausen und am Stuttgarter Flughafen verstärkt Atemschutzmasken sowie medizinisches Gerät abgefertigt. Alleine im April wurden über die Zollstellen dabei mehr als 400 Tonnen Hilfsmittel für die medizinische Versorgung in der Corona-Pandemie importiert. Auf der anderen Seite bearbeitet das Hauptzollamt eine Mehrzahl von steuerlichen Stundungsanträgen von Firmen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind und versucht hier, zeitnahe Lösungen anzubieten. Derzeit liegen dem Hauptzollamt Stuttgart Stundungsanträge mit einem Volumen von etwa zwölf Millionen Euro vor.
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Datum: 18.05.2020 - 14:13 Uhr
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