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100810-1-K Ermittlungen zur Loveparade laufen auf Hochtouren

ID: 239551

(ots) - Staatsanwaltschaft Duisburg und Polizei Köln
geben bekannt:

Gut zwei Wochen nach dem tragischen Unglück bei der "Loveparade"
in Duisburg laufen die Ermittlungen dazu auf Hochtouren. Vier
Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Duisburg unter der Leitung eines
mit Umfangsverfahren erfahrenen Oberstaatsanwaltes sowie eine
zwischenzeitlich über 80-köpfige Ermittlungsgruppe der Polizei sind
mit der Aufgabe betraut, aus der Fülle von unterschiedlichen
Informationen und Hinweisen die Aufklärung der Geschehnisse vom 24.
Juli herbeizuführen. Neben dem durch die Staatsanwaltschaft Duisburg
eingeleiteten Ermittlungsverfahren sind bis heute weitere 220
Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft Duisburg eingegangen. Sie
richten sich im Wesentlichen gegen Verantwortliche des Veranstalters,
der Stadt Duisburg und der Polizei.

"Wir stehen vor einer Flut von Daten", erläutert Polizeipräsident
Klaus Steffenhagen die aktuelle Situation. "Deshalb haben wir auch
die bisher 63-köpfige Ermittlungs-gruppe um weitere 20 Beamtinnen und
Beamte aus ganz Nordrhein-Westfalen verstärkt."

Über 50 Terabyte Datenvolumen haben Spezialisten bis jetzt beim
Veranstalter, der Stadt Duisburg, der Feuerwehr Duisburg und der
Polizei sichergestellt. Das sind Millionen von Dokumenten, die
ausgedruckt tausende Aktenordner füllen würden. Allein die
physikalische Sicherung des Servers, also das Überspielen der Daten
der Stadt Duisburg, womit bereits am 25. Juli begonnen wurde, dauerte
bis zum ver-gangenen Wochenende an.

"Zwar wird nur ein Teil der Daten verfahrensrelevant sein, aber wir
müssen uns einen Überblick verschaffen und die Spreu vom Weizen
trennen", so der Leiter der Ermittlungsgruppe (EG) "Loveparade",
Kriminaldirektor Stephan Becker (49). Dagegen wirken die über achtzig
Aktenordner mit sichergestellten Planungs- und




Durchführungsunterlagen der Beteiligten fast übersichtlich.

Über 900 Stunden Videomaterial aus Überwachungskameras
insbesondere des Veranstalters, Beweissicherungsmaterial der Polizei,
Handyvideos von Zeugen, von Medien zur Verfügung gestelltes Material
und Internetveröffentlichungen werden momentan ausgewertet. Das gilt
auch für umfangreiches Fotomaterial, das aus den unterschiedlichsten
Quellen zur Verfügung gestellt wurde.


Mehr als 1.000 Hinweise aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland
sind mittlerweile eingegangen. Alle Hinweise werden auf ihre
Bedeutung für die Ermittlungen der EG "Loveparade" überprüft. Allen
nach dieser Prüfung relevant erscheinenden Hinweisen wird
nachgegangen. Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin,
dass nicht jeder Hinweisgeber zwangsläufig noch einmal von den
Ermittlern kontaktiert wird. Einige Tipps sind so erschöpfend, dass
eine Rückkoppelung aus verfahrensökonomischen Gründen entfallen kann.

Darüber hinaus sind mehrere hundert Zeugen zu vernehmen und schon
jetzt zeichnet sich ab, dass die individuelle Wahrnehmung ein und
desselben Sach-verhalts sich zum Teil völlig unterschiedlich
darstellt. "Wir werden einzelne Polizeidienststellen an den Wohnorten
der Zeugen bitten, uns bei den Verneh-mungen und Befragungen zu
unterstützen. Wenn notwendig, erfolgt eine ergänzende Vernehmung
durch die Ermittlungsgruppe", beschreibt Becker die weitere
Vorgehensweise. Aufgrund der Vielzahl kann das jedoch noch einige
Zeit in Anspruch nehmen. Die Vernehmung der Personen, die auf Seiten
des Veranstalters, der Stadt Duisburg, der Feuerwehr Duisburg und der
Polizei an der Planung und Durchführung der "Loveparade" beteiligt
waren, erfolgt ohnehin durch die Staatsanwälte und die
Ermittlungsgruppe.

Die Komplexität des Ermittlungsverfahrens macht deutlich, dass
diese schwierigen und umfangreichen Ermittlungen Zeit brauchen.
Sorgfalt und Genauigkeit gehen hier vor Schnelligkeit. (ws)



Polizeipräsidium Köln
Leitungsstab / Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln
Tel.: 0221/229-5555
E-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de


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Datum: 10.08.2010 - 11:21 Uhr
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