ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Internationale Operation im Kampf gegen den Handel mit

gefälschten und illegalen Arzneimitteln im Internet -

INTERPOL koordiniert weltweiten Einsatz der Strafverfolgungsbehörden

ID: 274059

(ots) - Über 40 Länder - darunter Deutschland - haben
sich an einer internationalen Aktionswoche gegen den Handel mit
gefälschten und nicht zugelassenen Arzneimitteln im Internet
beteiligt. Ziel war es, massiv gegen die Anbieter dieser Produkte
vorzugehen und gleichzeitig das Bewusstsein für die damit verbundenen
Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung zu schärfen. Im Rahmen der
Aktion wurden weltweit Festnahmen durchgeführt und tausende
potentiell schädlicher Arzneimittel sichergestellt. Mit ihrem Fokus
auf Websites, über die illegale und gefährliche Arzneimittel
vertrieben werden, ist die "Operation Pangea III" die bedeutendste
Aktion zur Unterstützung der Internationalen Task-Force zur
Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen (International Medical
Products Anti-Counterfeiting Taskforce - IMPACT). Koordiniert wurde
die Operation von INTERPOL, der Weltzollorganisation (WZO), dem
Ständigen Forum für internationale Arzneimittelkriminalität
(Permanent Forum of International Pharmaceutical Crime - PFIPC), dem
Netzwerk der europäischen Arzneimittelbehörden (Medicines Agencies
Working Group of Enforcement Officers - HMA WGEO), der
pharmazeutischen Industrie und der Internet-Zahlungsabwickler. Die
vom 5. bis zum 12. Oktober von Polizei, Zoll und
Arzneimittelüberwachungsbehörden durchgeführte internationale Aktion
wurde unterstützt von den drei hauptsächlich im Internethandel
betroffenen Unternehmensbereichen, nämlich den
Internet-Serviceprovidern, den Online-Zahlungsabwicklern und den
Paketdiensten.

Im Internet existieren auch unzählige Seiten, auf denen
Arzneimittel für Kunden in Deutschland angeboten werden. Die
professionelle Aufmachung der illegalen Seiten erschwert es dem
Kunden, seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Dem
Bundeskriminalamt (BKA) ist es mit der Unterstützung der




Spezialdienststellen der Landeskriminalämter Nordrhein-Westfalen und
Niedersachsen gelungen, ca. 100 relevante Internetseiten zu
identifizieren, auf denen mutmaßlich deutsche Anbieter illegale
Arzneimittel zum Verkauf anbieten. Durch die Recherchen des BKA
konnten gegen die Betreiber verschiedener Seiten Ermittlungsverfahren
wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz initiiert und an die
Strafverfolgungsbehörden der Länder abgeben werden. Die Betreiber
stehen im Verdacht, in Deutschland nicht zugelassene sowie
gesundheitlich bedenkliche Arzneimittel vertrieben zu haben. Die
Ermittlungen dauern noch an. Die Angebote umfassten lebenserhaltende,
leistungssteigernde und muskelaufbauende Arzneimittel und sogenannte
Lifestyle-Arzneimittel, wie z. B. Arzneimittel zur Behandlung
erektiler Dysfunktion, Haarwuchsmittel sowie Mittel zur
Gewichtsreduktion und Appetitzügler. Die Medikamente enthielten zum
Teil andere Wirkstoffe oder Wirkstoffstärken als angegeben. Einige
der angeblich rein pflanzlichen Arzneimittel enthielten nicht
deklarierte arzneiliche Wirkstoffe, wie z.B. den in der EU nicht
zugelassenen Wirkstoff Sibutramin. Dieser kann als Nebenwirkung
sowohl den Blutdruck als auch die Herzfrequenz erheblich erhöhen
("Herzrasen"). Zudem kann die Einnahme zu Mundtrockenheit,
Kopfschmerzen und Verstopfung führen. Weltweit sind 34 Todesfälle
bekannt geworden, die im Zusammenhang mit der Einnahme von Sibutramin
stehen. In Deutschland kam es bisher zu keinem Todesfall.

Das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit in
Nordrhein-Westfalen (LIGA NRW) unterstützt die Operation Pangea III
und stellt auf seiner Homepage entsprechende Informationen zum
sicheren Umgang beim Kauf von Arzneimitteln im Internet zur
Verfügung.

Während der Operation Pangea III führte der deutsche Zoll unter
Federführung des Zollkriminalamtes (ZKA) bundesweit im Post- und
Kurierdienstverkehr gezielte Intensiv-Kontrollen durch, um illegale
Arzneimittel aufzuspüren. Dabei konnten bei den Zollstellen insgesamt
532 Paketsendungen mit rund 30.000 Tabletten sichergestellt werden.
Neben einer erheblichen Anzahl an Potenzmitteln, Dopingsubstanzen
(z.B. anabole Steroide und Wachstumshormone) und überdosierten
Vitaminpräparaten entdeckten die Beamten auch Anti-Depressiva,
Schmerzmittel, Anti-Allergika und Tabletten zur Gewichtsreduktion.
Die Zollverwaltung verzeichnet eine steigende Tendenz im Bereich des
illegalen Handels mit Arzneimitteln. Die Anzahl der bundesweit durch
die Zollfahndung im Jahr 2009 geführten Ermittlungsverfahren stieg im
Vergleich zum Vorjahr um 58%. ZKA und BKA empfehlen allen
Verbrauchern, sich vor dem Kauf von Arzneimitteln im Internet
sorgfältig über die Seriosität des Anbieters zu informieren.

BKA-Präsident Jörg Ziercke:

"Das Internet stellt eine expandierende Kommunikationsplattform
dar, die auch von Kriminellen genutzt wird, um illegale und
potentiell gesundheitsgefährdende Arzneimittel anzubieten. Aktionen
wie die Operation PANGEA tragen dazu bei, dass Ermittlungen gegen
diese Straftäter nicht an den nationalen Grenzen enden, sondern in
enger internationaler Zusammenarbeit der Strafverfolgungs- und
Arzneimittelüberwachungsbehörden wirksam geführt werden können. Mit
diesen verstärkten Maßnahmen tragen wir der besonderen Bedeutung des
Schutzgutes "Gesundheit" Rechnung."

Weiterführende Informationen finden Sie über folgende Links:
www.bka.de Fragen und Antworten/Arzneimittelkriminalität www.zoll.de
www.liga.nrw.de
www.polizei-beratung.de/vorbeugung/gefahren_im_internet/arzneimittel/
Die Polizeiliche Kriminalprävention. Tipps zum sicheren Einkauf von
Arzneimitteln im Internet und im Urlaub. www.dimdi.de Portal des
"Deutschen Instituts für medizinische Dokumentation und Information"
(DIMDI) - Institut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für
Gesundheit. Über das DIMDI kann im Internet kostenlos überprüft
werden, ob ein relevantes Medikament über eine Zulassung verfügt. In
dem System sind auch Eintragungen über Medikamente enthalten, die
keine deutsche aber eine europäische Zulassung haben. Darüber hinaus
sind die in Deutschland zugelassenen Versandapotheken auf dieser
Website recherchierbar (Versandapothekenregister). www.ema.europa.eu
Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). Für Anfragen über eine
europäische Zulassung von Arzneimitteln.

Erreichbarkeiten:

BKA-Pressestelle: 0611/551 3083; E-Mail (pressestelle(at)bka.bund.de)
ZKA-Pressestelle: 0221/672 4050; E-Mail (pressestelle(at)zka.bfinv.de)




Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Einbruch in Großküche in Fachklinik *** Großenkneten/Ahlhorn***  Everswinkel. 6.000 Euro Sachschaden bei Verkehrsunfall
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 14.10.2010 - 14:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 274059
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: BKA
Stadt:

Wiesbaden



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 122 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Internationale Operation im Kampf gegen den Handel mit

gefälschten und illegalen Arzneimitteln im Internet -

INTERPOL koordiniert weltweiten Einsatz der Strafverfolgungsbehörden
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Bundeskriminalamt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Bundeskriminalamt