Polizeibericht vom 05.11.2010 -2-
(ots) - Gemeinsame Pressemitteilung
von Staatsanwaltschaft Mannheim und Polizeipräsidium Mannheim
Schlag gegen internationalen Drogenhändlerring in der
Metropolregion (Bilder im Internet abrufbar)
Nach ca. einjährigen Ermittlungen glückte der Staatsanwaltschaft
Mannheim und dem Rauschgiftdezernat der Kriminalpolizei Mannheim die
Zerschlagung einer international agierenden Rauschgifthändlerbande,
deren Mitglieder in erster Linie aus dem ehemaligen Jugoslawien
stammen.
Bereits am 21.09.2010 erfolgten die ersten Maßnahmen gegen die
Drogenbande. Im Rahmen eines fingierten Rauschgiftgeschäftes wurden
drei Tatverdächtige durch das Mobile Einsatzkommando Karlsruhe
festgenommen, als einer der Tatverdächtigen 2,5 kg Kokain verkaufen
wollte. Die Drogen hatten einen Straßenverkaufswert von ca. 150.000
EUR. Im Fahrzeug des mutmaßlichen Rauschgifthändlers konnte noch 1 kg
Amphetamin sichergestellt werden. Bei den folgenden Durchsuchungen
wurden in der Wohnung eines der Tatverdächtigen noch 100 Gramm Kokain
und mutmaßliches Dealgeld beschlagnahmt. Auf Antrag der
Staatsanwaltschaft wurde gegen die drei Rauschgifthändler durch den
Haftrichter des Amtsgerichts Mannheim Untersuchungshaft angeordnet.
Unbeeindruckt von diesen Festnahmen liefen die Rauschgiftgeschäfte
eines weiteren Zweigs der Bande weiter. Regelmäßig sollen mehrere
Kilogramm Marihuana in die Metropolregion geschmuggelt und hier auch
verkauft worden sein. Durch die akribischen und intensiven
Ermittlungen der Beamten des Rauschgiftdezernates konnten der
mutmaßliche holländische Lieferant und sein örtlicher Verkäufer bei
der Übergabe einer Lieferung von 15 kg Marihuana (Marktwert im
Straßenverkauf ca. 120.000 EUR) am 14.10.2010 in Speyer vorläufig
festgenommen werden. Nach dieser Festnahmeaktion konnten weitere
vorläufige Festnahmen und Wohnungsdurchsuchungen bei insgesamt fünf
Bandenmitgliedern durchgeführt werden.
Bei den Durchsuchungen in Speyer, Ludwigshafen, Mannheim und
Waghäusel konnten durch die Rauschgiftfahnder noch mehrere
Kleinmengen harter und weicher Drogen von mehreren hundert Gramm
sichergestellt werden. In der Wohnung eines Großabnehmers in Speyer
konnten neben 100 Gramm Kokain noch eine PumpGun, eine Flinte und
eine Pistole mit Schalldämpfer sowie die entsprechende Munition
sichergestellt werden. Die Durchsuchung einer Wohnung in Ludwigshafen
führte zur Sicherstellung von zehn Selbstladepistolen. Hierdurch
wurde der Verdacht der Ermittler bestätigt, dass auch Waffen über den
Busbahnhof Mannheim durch einen Teil der Bande in die Metropolregion
geschmuggelt und verkauft worden sein sollen . Einer der Drahtzieher
hatte seinen offiziellen Wohnsitz in Plauen. Mit Unterstützung der
Kriminalpolizei Zwickau wurden die bisherigen Ermittlungen bestätigt,
dass sich der Tatverdächtige ein Haus zum Aufbau einer Indoor-Anlage
für den Selbstanbau von Marihuana gekauft haben soll. Das technische
Equipment war bereits im Haus installiert und die Anlage stand kurz
vor ihrer Inbetriebnahme. In seiner Wohnung wurden noch drei
Selbstladepistolen mit Munition aufgefunden.
Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wurde bislang auf Antrag der
Staatsanwaltschaft Mannheim gegen zehn Personen Untersuchungshaft
angeordnet. Mehrere hochwertige Kraftfahrzeuge konnten beschlagnahmt
werden. Die Staatsanwaltschaft Mannheim und die Kriminalpolizei
Mannheim gehen derzeit davon aus, dass der Gruppe der Verkauf von ca.
100 kg Marihuana und ca. 4 bis 6 kg Kokain nachgewiesen werden kann.
Nach bisherigem Ermittlungsstand, wurde das Rauschgift über
Hintermänner aus den Niederlanden und die Waffen über Hintermänner
aus dem Kosovo bezogen. Die Ermittlungen und Auswertung der
sichergestellten Beweismittel dauern derzeit noch an.
Insgesamt wurde in diesem Verfahren folgende Mengen an
Betäubungsmitteln und Waffen sichergestellt:
16 kg Marihuana, 2,7 kg Kokain, 2,3 kg Amphetamin, 14
halbautomatische Selbstladepistolen, 1 Pump Gun, 1 Flinte und
unzählige Munition.
Martin Boll
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Polizei Mannheim
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Datum: 05.11.2010 - 11:24 Uhr
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