ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Großrazzia am Steintor

Polizei zieht vorläufige Bilanz der Präsenzeinsätze im Rotlichtviertel

ID: 297893

(ots) - Mit einer Großrazzia im Steintorviertel ist die
Polizeiinspektion (PI) Mitte in der Nacht zu Sonnabend gegen
milieutypische Kriminalitätsformen wie Drogenhandel, Raub und
Körperverletzung vorgegangen. 80 Beamte riegelten die Reitwallstraße
für fast zwei Stunden komplett ab und kontrollierten mehrere Objekte.
Sichergestellt wurde unter anderem Rauschgift sowie eine scharfe
Schußwaffe.

Die Polizei konzentrierte ihre Kontrollen zunächst auf die
Reitwallstraße, die um 22 Uhr abgeriegelt wurde. Allein in dieser
Straße hat die PI Mitte seit Anfang 2009 rund 300 Straftaten
registriert. So wurde immer wieder beobachtet, dass Dealer bestimmte
Objekte wie Spielhallen nutzen, um ihre Rauschgiftgeschäfte
anzubahnen oder abzuwickeln. Laut Polizeidirektor Olaf Gösmann, Chef
der PI Mitte, der die Razzia angeordnet hat, ist die Reitwallstraße
ein "gefährlicher Ort" im Sinne des NSOG. "Die Straße hat sich zu
einem Rückzugsort für Dealer, Räuber und Schläger entwickelt. Diesen
besorgniserregenden Trend wollen wir mit häufiger Präsenz, aber auch
mit Großkontrollen, aufhalten", erklärt Gösmann. In der
Reitwallstraße wurden während der Razzia insgesamt rund 140 Personen
kontrolliert, die sich ganz überwiegend ruhig verhielten. In einer
Spielhalle stellten die Beamten fünf Konsumeinheiten Kokain sicher,
in einem weiteren Objekt fanden sich zwölf Ecstasy-Tabletten sowie
eine scharfe Pistole vom Kaliber 7.65 mit sechs Schuss Munition.

Nach Mitternacht wurde der Einsatz wie geplant auf das gesamte
Innenstadtgebiet ausgeweitet. Dabei hatten die Beamten aggressives
Verhalten genauso im Blickpunkt wie alkoholisierte Jugendliche oder
auch öffentliches Urinieren. Gesamtbilanz des Einsatzes, der bis zum
frühen Morgen dauerte: 350 Identitätsfeststellungen, 46
Platzverweise, sechs Inobhutnahmen alkoholisierter Jugendlicher,




sechs Barverwarnungen wegen öffentlichen Urinierens. Festgestellt
wurden ferner 17 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, zwei
Verstöße gegen das Waffengesetz, fünf Verstöße gegen das
Aufenthaltsgesetz sowie drei Fälle von Körperverletzung.

Inzwischen hat die Polizeiinspektion Mitte für das Steintorviertel
auch eine erste, vorläufige Bilanz zur Präsenzverstärkung in den
Wochenendnächten gezogen. Ende September hat die PI die Präsenz
uniformierter Beamter im Steintorviertel deutlich erhöht - dies vor
allem in den Wochenendnächten. Nach einer ersten Auswertung zeichnet
sich durch diese polizeiliche Maßnahme für das Quartier ein positiver
Trend in der Kriminalitätsentwicklung ab. So sank die Zahl der
registrierten Straftaten im Vergleich der Monate Oktober 2009 und
Oktober 2010 von 164 auf 150. Dieser Rückgang ist umso
bemerkenswerter, als die Zahl der festgestellten Drogendelikte im
Steintorbereich durch die erhöhte Polizeipräsenz erwartungsgemäß
deutlich angestiegen ist: von 21 auf 41 in den Vergleichsmonaten. Die
bekannten Stichworte lauten hier "Holkriminalität" bzw. "Aufhellung
des Dunkelfeldes". Demgegenüber ist die Zahl der
Körperverletzungsdelikte, die der Polizei besondere Sorge bereiten,
leicht gesunken (von 32 auf 29 im Vergleich Oktober 2009 und 2010.)
Für den Vergleich November 2009 und 2010 scheint sich dieser Trend zu
verstärken: ein weiteres Absinken der Gesamtstraftaten, bei einem
deutlichen Anstieg der Drogendelikte und einem jetzt auch verstärkten
Rückgang bei den Körperverletzungsdelikten.

Unverändert werden rund die Hälfte aller registrierten Straftaten
im Steintorbereich in den Wochenendnächten verübt, auf die die PI
Mitte ihre Präsenzeinsätze konzentriert. Polizeidirektor Gösmann lobt
das Vorgehen der eingesetzten Beamten im Steintor: "Die Kolleginnen
und Kollegen gehen gezielt auf aggressive Personen zu und versuchen
immer wieder mit Erfolg, angespannte Situationen und sich anbahnende
Schlägereien schon im Ansatz zu entschärfen."

Gösmann betont, dass die bislang gewonnenen Erkenntnisse noch
keine endgültigen Rückschlüsse zulassen. Die Entwicklung müsse über
einen langen Zeitraum beobachtet und analysiert werden. Gösmann
weiter: "Klar ist aber, dass wir die Polizeipräsenz am Steintor bis
auf weiteres aufrecht erhalten werden."sw

Hinweis für die Redaktionen: Die genannten Zahlen beziehen sich
auf den Bereich zwischen Am Hohen Ufer und Goseriede (einschließlich
Steintorplatz), sowie zwischen Am Marstall und Georgstraße.




Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Pressesprecher
Stefan Wittke
Telefon: +49 (0)511 109 1004
E-Mail: pressestelle(at)pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden   Pressemeldung der Polizeidirektion Rheingau-Taunus vom 20.11.2010, 14.00 Uhr  Alkoholierter Fahrzeugführer verletzt Fußgänger schwer
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.11.2010 - 13:57 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 297893
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-H
Stadt:

Hannover



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 202 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Großrazzia am Steintor

Polizei zieht vorläufige Bilanz der Präsenzeinsätze im Rotlichtviertel
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizeidirektion Hannover (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Polizeidirektion Hannover