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Hausbesitzer entdeckt professionelle Marihuana-Plantage - Drei Tatverdächtige von Fahndern festgenommen - Zwei Haftbefehle

ID: 310191

(ots) -


(mb) Ein möglicher Millionendeal mit Marihuana ist am Montag in
Hövelhof buchstäblich geplatzt. Der Frostschaden an einer
Wasserleitung in einem Einfamilienhaus ließ drei mutmaßliche
Drogenzüchter auffliegen. Fahnder der Polizei griffen zu, bevor die
in dem Mietshaus entdeckte professionelle Cannabisplantage bei Seite
geschafft werden konnte. 600 Cannabispflanzen, ein Buli voller
Züchtungstechnik, eine Tonne Pflanzerde und Bargeld stellte die
Polizei sicher. Gegen zwei der aus Vietnam stammenden Tatverdächtigen
wurden mittlerweile Haftbefehle erlassen.

Am Montag teilten Nachbarn dem Besitzer eines Wohnhauses (62) in
einem Hövelhofer Wohngebiet telefonisch mit, dass Wasser durch das
Mauerwerk seines Hauses in Strömen nach außen dringen würde. Der in
einem anderen Bundesland lebende Hausbesitzer versuchte sofort seinen
Mieter, der das Haus Anfang August übernommen hatte, zu erreichen.
Der Mieter, ein Deutsch- Vietnamese, gab an, er sei in Süddeutschland
und könne erst in einigen Stunden zurück kommen.
Da sich die Schilderung des Wasserschadens durch die Nachbarn
dramatisch anhörte, setzte sich der Mann ins Auto und fuhr in etwa
zwei Stunden nach Hövelhof. Am Haus waren die Auswirkungen des
Wasserschadens deutlich sichtbar. Das Wasser rann am Mauerwerk herab.
Durch ein Kellerfenster drang der Besitzer in das vermietete Haus ein
und stellte im völlig dunklen Keller den Haupthahn der Wasserleitung
ab. In einem hell erleuchteten Kellerraum entdeckte er zahlreiche ihm
unbekannte Pflanzen. Mit seinem Handy schoss er ein Foto von seiner
zufälligen Entdeckung und kam damit zur Polizei.
Aufgrund des Fotos war den Beamten sofort klar, was in dem Hövelhofer
Keller angebaut wurde: Cannabis!
Die Polizisten besorgten sofort einen gerichtlichen
Durchsuchungsbeschluss für das Haus in Hövelhof. Zivilfahnder




übernahmen die Ermittlungen. Als die Beamten an dem Haus eintrafen
und klingelten, ließ sie der zwischenzeitlich eingetroffene Mieter
ein. Er war offensichtlich nicht in Süddeutschland, sondern ganz in
der Nähe gewesen. In dem bis auf zwei Klappbetten leer stehenden Haus
entdeckten die Polizisten zwei weitere Personen.

Der vom Besitzer beschriebene Kellerraum war mittlerweile leer
geräumt. Offensichtlich hatten die drei Männer innerhalb kürzester
Zeit versucht, ihre komplette Cannabisplantage abzubauen und aus dem
Haus zu schaffen. Sämtliche Pflanzen standen in Tüten verpackt bereit
zum Abtransport. Die komplette technische Ausstattung der
Pflanzenzucht mit Heizung, dicken Belüftungsschläuchen,
Beleuchtungskörpern und selbst gebauten Stromverteilungen war
zusammengepackt. In einem Nebenraum lagen noch Säcke mit etwa einer
Tonne frischer Pflanzerde sowie weiteres Zubehör.

Der Wasserschaden war aufgetreten, weil das Haus bis auf den
Plantagenraum nicht geheizt worden war. Gewohnt hatte hier
anscheinend niemand. Die Zuchtanlage war vollautomatisch
eingerichtet, sodass vermutlich eine wöchentliche Kontrolle
ausreichte.

Die drei Tatverdächtigen wurden festgenommen. Bis auf den
45-jährigen in Gütersloh wohnenden Hausmieter machten die
Tatverdächtigen keine Angaben.
Die beiden tatverdächtigen Niederländer (47 und 51 Jahre alt) sind
bislang nur in Holland strafrechtlich, u.a. mit Drogendelikten, in
Erscheinung getreten. Gegen sie wurde am Dienstag Haftbefehl
erlassen.
Im Ausland war gegen den Hausmieter bereits in anderer Sache
ermittelt worden. In deutschen Polizeiakten tauchte das Drogentrio
noch nicht auf.

Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Strom für die gesamte
Anlage vor dem Zählerkasten abgenommen worden war, um die Kosten zu
sparen. Der Schaden für den Energieversorger wird allein auf etwa
8.000 Euro geschätzt.

Nach Einschätzung der Paderborner Drogenfahndung handelte es sich
bei der Entdeckung um eine professionelle Indoor-Plantage. Das
Wohnhaus war offensichtlich nicht zu Wohnzwecken, sondern
ausschließlich zur Einrichtung der Cannabiszucht angemietet worden.
Kriminalhauptkommissar Wolfgang Klein: "Von den über 600
sichergestellten Pflanzen hätten bei vier möglichen Ernten in einem
Jahr etwa 100 Kilo verkaufsfertiges Marihuana hergestellt werden
können". Bei einem Straßenverkaufswert von knapp zehn Euro pro Gramm
hätte die Plantage jährlich fast eine Million Euro erbracht.

Fotos:

Bild 1: Kriminalhauptkommissar Wolfgang Klein verstaut die jungen
Cannabispflanzen. Der Polizei- Buli ist schon bis unter das Dach mit
Teilen der Plantagentechnik bepackt.

Bild 2: Vom Hausbesitzer fotografiert: die professionelle
Cannabisplantage

Bild 3: Sichergestellte Plantagen-Technik



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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Riemekestraße 60-62
33102 Paderborn

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Datum: 09.12.2010 - 10:27 Uhr
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