Polizei Stadtallendorf gelingt Schlag gegen Graffiti Szene
15 Tatverdächtige - über 40 Taten - Gesamtschaden ca. 50.000 Euro
(ots) -
Polizei Stadtallendorf gelingt Schlag gegen Graffiti Szene
15 Tatverdächtige - über 40 Taten - Gesamtschaden ca. 50.000 Euro
Ostkreis
Langwierige und mühevolle Ermittlungen wegen Sachbeschädigungen durch
Graffiti mündeten am Donnerstag, 13. Januar in der Durchsuchung von
insgesamt 13 Wohnungen in Stadtallendorf, Neustadt, Willingshausen,
Marburg und Köln. Die Polizei stellte 379 Farbspraydosen,
Skizzenbücher und Sprayvorlagen, 15 Mobiltelefone, zehn Computer,
geringe Mengen von Betäubungsmitteln und nach dem Waffengesetz
verbotene Gegenstände sicher. Die Polizei wirft insgesamt 15
Tatverdächtigen vor, überwiegend in Stadtallendorf, Kirchhain,
Neustadt, Schwalmstadt und Cölbe durch Graffiti seit 2009
Sachbeschädigungen mit einem Schaden von bereits jetzt bekannten ca.
50.000 Euro begangen zu haben.
Die meist polizeibekannten Täter, einer ist 33, die übrigen sind
zwischen 17 und 22 Jahre alt, stammen überwiegend aus Stadtallendorf.
Sie arbeiteten in unterschiedlichen Zusammensetzungen und sprühten
überall da, wo Platz war, z.B. an Wänden, Hallen, Schalthäuschen,
Brücken, Schulen und sogar Zügen. Neben den strafrechtlichen
Konsequenzen müssen die Tatverdächtigen auch mit zivilrechtlichen
Folgen rechnen.
Die Ermittlungen ins Rollen brachte die Sicherstellung des Computers
eines heute 19-jährigen im Januar 2010. Der Stadtallendorfer stand in
dringendem Verdacht, Graffitis angebracht zu haben. Die Auswertung
dieses Rechners bestätigte den Verdacht und offenbarte weitere
Straftaten. Dabei handelte es sich hauptsächlich um weitere Graffitis,
aber auch um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Monatelange,
mühevolle Fleißarbeit führte die Ermittler der Polizei Stadtallendorf
schließlich zu zunächst elf weiteren Tatverdächtigen. Mit
entsprechenden Beschlüssen durchsuchten Polizei, Kripo und
Staatsanwaltschaft am Donnerstag in der Früh um 07. Uhr zeitgleich
neun Wohnungen in Stadtallendorf, eine in Neustadt, eine in
Willingshausen und einen Zweitwohnsitz in Köln. Die gefundenen und
sichergestellten Gegenstände untermauerten den Tatverdacht gegen alle
Beteiligten.
Das gesamte Ermittlungsverfahren führte zu weiteren drei
Tatverdächtigen aus Stadtallendorf im Alter von 18, 20 und 22 Jahren.
Bei dem 22-jährigen handelt es sich um einen polizeibekannten Sprayer,
der schon in den Jahren 2007 bis 2009 für zahlreiche
Sachbeschädigungen verantwortlich war. Er soll nach jetzigem Wissen
2007/2008 trotz vorangegangener rechtskräftiger Verurteilung wegen
Graffiti weiterhin Züge der Deutschen Bahn besprüht haben. Hierzu
dauern die Ermittlungen unter Beteiligung der Bundespolizei Gießen an.
Ein 21-jähriger Tatverdächtiger soll in Frankfurt ebenfalls Züge
besprüht haben. Hierzu dauern die Ermittlungen noch genau so an, wie
zu einer angeblichen räuberischen Erpressung, die wohl innerhalb
dieser Tatverdächtigen ablief.
Letztlich leitete die Polizei aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse und
sichergestellten Gegenständen über 40 Verfahren wegen Sachbeschädigung
durch Graffiti ein. Dazu kommen diverse Strafverfahren wegen des
Erwerbs und Besitzes von geringen Mengen Betäubungsmitteln und wegen
der nach dem Waffengesetz verbotenen Gegenstände.
Ausreichende Haftgründe lagen gegen keinen der Tatverdächtigen vor.
Martin Ahlich
ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen
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Datum: 19.01.2011 - 11:14 Uhr
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