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Junge Fahrer verursachen häufig schwere Unfälle

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(ots) - Junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren
verursachen überproportional häufig Verkehrsunfälle mit Toten und
Verletzten. Sie verschuldeten im vergangenen Jahr 19 Prozent aller
schweren Unfälle in Nordrhein-Westfalen, obwohl sie nur acht Prozent
der Bevölkerung ausmachen. Dadurch starben insgesamt 114 Menschen.
"Das ist erschreckend und macht uns große Sorgen. Deshalb geht die
NRW-Polizei mit dem bundesweit einmaligen Projekt "Crash Kurs NRW -
Realität erfahren. Echt hart." neue Wege, sagte Innenminister Ralf
Jäger heute (14. Februar) bei der Vorstellung der
Verkehrsunfallstatistik 2010 in Düsseldorf. Bei diesem
Präventionskonzept werden 16- bis 19-jährige Schülerinnen und Schüler
direkt und emotional für die Gefahren des Straßenverkehrs
sensibilisiert. "Die jungen Leute müssen begreifen, was es heißt, an
einem schweren Verkehrsunfall beteiligt zu sein oder ihn sogar
verschuldet zu haben", erklärte Jäger.

"Wir werden "Crash Kurs" bis Ende 2012 flächendeckend in NRW
einführen und damit jedes Jahr eine komplette Jahrgangsstufe von
Schülerinnen und Schülern erreichen", kündigte der Innenminister an.
Polizisten, Rettungssanitäter, Notärzte, Notfallseelsorger und
Angehörige von Unfallopfern schildern als direkt Betroffene
ungeschönt den Schülern über die Ursachen von Verkehrsunfällen sowie
über die oftmals schrecklichen Folgen. Sie erzählen von ihren ganz
persönlichen Erfahrungen. Jäger: "Damit sprechen sie direkt die
Gefühle an und aktivieren das Vorstellungsvermögen der jugendlichen
Zuhörer". Das Konzept wurde im vergangenen Jahr in den fünf
Polizeibehörden Köln, Gelsenkirchen, Kleve, Paderborn und Gütersloh
mit großem Erfolg getestet.
Im vergangenen Jahr starben 98 (Vorjahr: 110) der 18- bis 24-Jährigen
im Straßenverkehr. Mit knapp einem Drittel war zu schnelles Fahren




oder nicht angepasste Geschwindigkeit bei ihnen die folgenschwerste
Ursache bei Unfällen mit Pkw. Den meisten jungen Menschen wurde das
Rasen zum Verhängnis - 21 starben und 380 wurden schwer verletzt.
"Wir wollen durch "Crash Kurs" die Zahl der im Verkehr getöteten und
verletzten jungen Leute deutlich verringern. Sie gehen oft große
Risiken ein", erklärte Jäger.

Neuer Tiefstand bei der Zahl der Toten
Im vergangenen Jahr starben in Nordrhein-Westfalen insgesamt 550
Menschen im Straßenverkehr. Das sind 70 Verkehrstote weniger als im
Vorjahr (-11,3 %). Dies markiert einen neuen Tiefstand seit
Einführung der Verkehrsunfallstatistik im Jahr 1953. Die Zahl der
Schwerverletzten verringerte sich um knapp zehn Prozent auf 12.225
(-1.321) - ebenfalls ein historischer Tiefstand. Nicht anders bei
den Leichtverletzten: Hier sank die Zahl um 6,6 Prozent auf 60.533
(-4.286).

"Die Straßen in NRW gehören nach wie vor zu den sichersten in
Deutschland", sagte der Minister. Das Risiko, im Straßenverkehr
tödlich zu verunglücken, sei in keinem Flächenland niedriger. "Die
Verkehrssicherheitsarbeit wirkt. Wir werden uns aber nicht auf dem
Erreichten ausruhen. Wie könnten wir auch zufrieden sein, wenn jede
Woche zehn Menschen durch Verkehrsunfälle zu Tode kommen", meinte
Jäger.

Die Zahl aller von der Polizei registrierten Unfälle stieg im
vergangenen Jahr um 3,9 Prozent auf 582.110 (+21.867). Der Anstieg
erfolgte ausschließlich bei den sogenannten Bagatellunfällen.
Verkehrsexperten führen dies auf die außergewöhnlichen Schneelagen in
den Monaten Januar, Februar und Dezember zurück. Außerdem stellt die
Polizei fest, dass sich immer mehr Unfallbeteiligte auch bei leichten
Sachschäden an die Polizei wenden.

Tote vor allem durch Rasen, Nichtanschnallen, Alkohol und Drogen

Die NRW-Polizei wird auch zukünftig konsequent gegen die
Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle vorgehen. Das sind Rasen,
Nichtanschnallen sowie Fahren unter Alkohol und Drogen. "Diese drei
Killer sind für mehr als 50 Prozent der Verkehrstoten
verantwortlich", machte der Minister deutlich.

Im vergangenen Jahr starben 207 Menschen wegen zu schnellem
Fahren. Das ist mehr als jeder dritte Verkehrstote. "Deshalb wird die
Polizei neben der Prävention weiter auf intensive
Geschwindigkeitskontrollen setzen", erklärte Jäger. Hierbei nutzt die
Polizei modernste Technik. So kann sie jetzt mit speziellen
Lichtsensoren alle Fahrstreifen in beiden Fahrtrichtungen
gleichzeitig und Kurvenverläufe überwachen.
Selbst mit hoher Geschwindigkeit rasende Motorradfahrer werden
erwischt: Auch deren Kennzeichen können fotografiert werden.

Beim Tod von 67 Menschen im Straßenverkehr spielte Alkohol- und
Drogenkonsum eine Rolle. Das sind elf Prozent aller Verkehrstoten des
letzten Jahres. Darüber hinaus wurden 935 Verkehrsteilnehmer auf
Grund von Alkohol und Drogen am Steuer schwer verletzt, das ist ein
Anteil von 7,8 Prozent.

Im vergangenen Jahr starben 26 Menschen, die nicht angeschnallt
waren. Im Jahr davor waren es 58. Das ist auch ein Erfolg der
NRW-Gurt-Kampagne "ER hält alles! Der Profi fährt mit Gurt." mit
Nationaltorhüter Manuel Neuer. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren starben
noch 98 Menschen in Fahrzeugen, die nachweislich nicht angeschnallt
waren. "Der Gurt ist Lebensretter Nummer 1. Ich kann deshalb nicht
verstehen, dass es immer noch Menschen gibt, die sich im Auto nicht
anschnallen. Ihnen müsste klar sein, dass sie leichtfertig mit ihrem
Leben spielen", sagte der NRW-Innenminister.

Mehr zu "Crash-Kurs NRW" im Internet unter www.crashkurs.nrw.de





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40213 Düsseldorf

Tel.: 0211/871-2301
Fax: 0211/871-2500

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Datum: 14.02.2011 - 12:06 Uhr
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