ProSOS

ProSOS - Portal fuer Sicherheit, Rettung und Schutz

 

Polizeiliche Kriminalstatistik im Stadtbereich Wolfsburg für 2010:

Aufklärungsquote erneut auf hohem Niveau

ID: 354318

(ots) - WOLFSBURG. Die Anzahl der registrierten
Straftaten im Bereich der Stadt Wolfsburg liegt im zurückliegenden
Jahr mit 9.369 registrierten Taten nochmals unter dem Niveau des
Vorjahres (Abnahme um 135 Taten = 1,4 Prozent). Die Aufklärungsquote
der bekannt gewordenen Straftaten liegt mit 58,44 Prozent (Vorjahr
58,70 Prozent) etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres. In 2009 war
die bislang höchste Aufklärungsquote für das Stadtgebiet registriert
worden. Mit 7.736 Straftaten pro 100.000 Einwohner sank die so
genannte Häufigkeitszahl als Maßstab der durch die Kriminalität
verursachten Gefährdung im Stadtbereich Wolfsburg gegen¬über 7.884 im
Vorjahr.

Im Stadtgebiet Wolfsburg entwickelten sich insgesamt die
Basisdaten in der Kriminalitätsentwicklung in den einzelnen
Deliktsfeldern unterschied-lich. Im Eigentumsbereich insgesamt setzt
sich der Trend zu rückläufigen Zahlen fort. Dies gilt erstmals seit
fünf Jahren auch für den Betrugsbereich, hier sanken die Fallzahlen
um 12,6 Prozent. Für die Kriminalität rund um den Pkw sind die
Fallzahlen um fünf Prozent gesunken. Die Polizeiinspektion
registrierte hingegen steigende Zahlen im Bereich der
Zweiradkriminalität. Während die Anzahl der Gewaltdelikte auf hohem
Niveau stagniert, sei sehr erfreulich, dass rund 29 Prozent weniger
Jugendliche und 5,6 Prozent weniger Kinder als Tatverdächtige
festgestellt wurden, so die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes
Heike Heil bei der Vorstellung des Zahlenwerkes.

Bei sinkenden Zahlen der Gesamtkriminalität registrierte die
Polizei 25 Opfer weniger als im Vorjahr (1544 in 2009) bei den
Gewaltdelikten. Es wurden 125 Kinder (122 in 2009) und 186
Jugendliche (171 in 2009) gezählt.

Im Jahr 2010 wurden gegen insgesamt 4084 Tatverdächtige (minus 6,2
Prozent) ermittelt. Davon waren 738 nicht im Besitz der deutschen




Staats-angehörigkeit (744 in 2009). Das entspricht einem Anteil von
18 Prozent (Vorjahr 17,1 Prozent) der Tatverdächtigen. 168 Kinder
(178 in 2009), 422 Jugendliche (595 in 2009) und 440 Heranwachsende
(474 in 2009) sowie 3054 Erwachsene (3110 in 2009) wurden als
Tatverdächtige ermittelt.

Entwicklungen in den einzelnen Deliktsbereichen:

Bei den Straftaten gegen das Leben wurden zwei Fälle (7 in 2009)
bearbeitet. Erfreulich ist, dass bei diesen schweren
Verbrechenstatbe-ständen, bei denen in der Regel eine Beziehung
zwischen dem Täter und Opfer besteht, die beiden Fälle aufgeklärt
wurden.

Im Bereich der Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung weisen
die Zahlen einen Anstieg von 65 auf 89 Taten auf, das Niveau von 2008
mit 111 Taten wurde jedoch nicht erreicht. Die Aufklärungsquote liegt
hier bei 87,6 Prozent (90,7 in 2008). Die Statistik ergibt bei den
Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen einen Rückgang um eine
Straftat auf einen Fall. Die Anzahl der Fälle von sexuellem
Missbrauch von Kindern stieg von 15 auf 25 an, 84 Prozent (Vorjahr
93,3 Prozent) konnten die Ermittler aufklären. Deutlich gestiegen in
diesem Deliktsfeld sind die Zahlen der exhibitionistischen
Handlungen. Wurden in 2009 noch drei Taten regis-triert, notierte die
Polizei in 2010 im Stadtgebiet insgesamt zwölf Vorfälle. Hier wurden
alle Taten aufgeklärt.

Im vergangenen Jahr entstand bei insgesamt elf vorsätzlichen
Branddelikten (18 in 2009) ein Schaden von zirka 100.000 Euro.

Die Fallzahlen insgesamt bei den Rohheitsdelikten (Raub,
Körper-verletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit wie
Nötigung, Bedrohung, Erpressung) stagniert auf hohem Niveau.
Insgesamt wurden 1.242 Taten registriert, eine weniger als im
Vorjahr. Darin sind 51 so genannte Stalking-Fälle (68 in 2009)
enthalten.

Im Raubbereich wurde ein Anstieg um 16 auf 96 Taten verzeichnet.
Damit blieb die Anzahl knapp unter dem Niveau von 2008 (100 Taten).
Sieben von zehn Taten (70,83 Prozent) wurden durch die Ermittler
aufgeklärt.

Mit Besorgnis beobachtet die Polizei weiterhin den leichten
Anstieg der absoluten Zahlen bei den Körperverletzungen von 865 auf
893 Vorfälle (plus 3,2 Prozent). Damit hält der Trend an, dass bei
Konflikten heute leider seltener der Dialog gesucht wird, sondern die
Auseinandersetzungen gewaltsam erfolgen. In diesem Deliktsfeld ist
erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit und Brutalität von
den Tätern vorgegangen wird. Die Tatorte liegen in diesem
Deliktsbereich vorwiegend in der Wolfsburger Innenstadt.

Innerhalb der Fallzahlen zum Diebstahl sanken die Straftaten für
den Kriminalitätsbereich rund um das Kraftfahrzeug von 1107 auf 1051
Taten (Rückgang um fünf Prozent). Insbesondere verzeichnete die
Polizei bei dem Pkw-Diebstahl erneut einen Anstieg um 3,2 Prozent auf
316 Taten (Vorjahr 306). Damit wurde der Höchststand des letzten
Jahres erneut übertroffen. Erfreulich ist hier jedoch, dass die
Aufklärungsquote sowohl im Bereich des Pkw-Diebstahls von 15,6 auf 25
Prozent als auch im Bereich des Diebstahls in/aus Pkw von 7,6 auf
23,3 Prozent anstieg.

Im Bereich der Fahrrad- und Kraddiebstähle wurde im vergangenen
Jahr insgesamt ein Anstieg der Fallzahlen (Kraddiebstahl plus 14,4
Prozent auf 143 Taten / Fahrraddiebstahl plus 7,9 Prozent auf 560
Taten) festgestellt.

Mit Schwerpunktaktionen wurde in 2010 ebenfalls mit Unterstützung
der Bereitschaftspolizei Braunschweig im Bereich der
Wohnhauseinbrüche entgegengewirkt. Trotzdem stieg die Anzahl der
Taten um 79,4 Prozent auf 201 Fälle (Vorjahr 112 Einbrüche). Da es
sich beim Wohnungseinbruch um ein Delikt handelt, bei dem es zwischen
Täter und Opfer in der Regel keinerlei Beziehung gibt, gestaltet sich
die Aufklärung schwierig und aufwendig. Dennoch gelang es die
Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld um 9,8 Prozentpunkte auf 34,8
Prozent zu halten.

Im Bereich der Betrugsdelikte fielen die Fallzahlen mit 964 Fällen
im Vergleich zum Jahr 2008 (1.104 Taten) stark (Abnahme von 12,6
Prozent). Die Aufklärungsquote blieb mit 86 Prozent fast identisch
zum Vorjahr (87,3 Prozent).

Im Bereich der Rauschgiftdelikte sind mit 344 Taten im Vergleich
zum Vorjahr (429 Taten) erneut weniger Taten registriert worden. Dies
ist ein Rückgang um 19,8 Prozent. 161 der registrierten Straftaten
sind Folgeermittlungen in Zusammenhang mit Fahrzeugführer, die unter
dem Einfluss von Drogen am Straßenverkehr teilgenommen haben. Im
vergangenen Jahr wurden zwei Drogentote (Vorjahr vier Tote)
registriert. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich, der fachlich als
so genannte Holkriminalität bezeichnet wird, liegt bei 99,07 Prozent.

Die Jugendkriminalität im Bereich der Stadt Wolfsburg bezogen auf
die Fallzahlen stagnierte, sowohl 2009 als auch 2010 wurden insgesamt
556 Straftaten erfasst. Trotzdem ist sehr erfreulich, dass insgesamt
rund 29 Prozent weniger Jugendliche und 5,6 Prozent weniger Kinder
als Tatverdächtige festgestellt wurden. Im Bereich der
Gewaltkriminalität, speziell bei der Raub- und
Körperver-letzungsdelikten, wurden 9,4 Prozent weniger Taten erfasst
(105 Fälle in 2010, 116 in 2009).

In den zurückliegenden Jahren waren Straftaten von einer
zunehmenden Gewaltbereitschaft geprägt und bei einzelnen
Tatverdächtigen schien nahezu kein Unrechtsbewusstsein vorhanden zu
sein. Die intensiven Kontrollen an bekannten Jugendtreffpunkten im
Stadtgebiet durch Polizisten und die offensive Jugendarbeit durch das
StreetLife-Team zeigen weiterhin Wirkung. Zusätzlich wurde an den
Schulen die Auf¬klärungsarbeit intensiviert. Gleichzeitig wurden bei
jugendlichen Straftätern die gesetzlichen Möglichkeiten in Bezug auf
Erkennungsdienstliche Behandlungen mit Überprüfungen der DNA
konsequent angewendet. Damit bewähre sich das Konzept aus Aufklärung
und Prävention, aber es gelte auch in Gesprächen den Jugendlichen
klare Regeln und Grenzen ihres Handelns zu vermitteln und die
Konsequenz von Fehlverhalten aufzuzeigen.

Weiterhin wurden schon bestehende Anstrengungen zum Jugendschutz
ausgeweitet:

- Kontaktaufnahmen mit dem Einzelhandel und dem
Gaststätten-gewerbe im Hinblick auf den Verkauf/Verzehr von
Alkohol und Tabakwaren,
- Alkoholtestkäufen,
- Meldungen von jugendlichen Straftätern an die Führerscheinstelle
der Stadt Wolfsburg, wenn Gewaltstraftaten im Zusammenhang mit
Alkoholkonsum stehen,
- Jugendstreifen und -kontrollen durch junge Polizisten der
Bereit-schaftspolizei Braunschweig,
- gezielte Gewaltberatungen (im Auftrag des Amtsgerichts
Wolfsburg) durch das Streetlife-Team




Rückfragen bitte an:

Polizei Wolfsburg
Sven-Marco Claus
Telefon: +49 (0)5361 4646 104
E-Mail: pressestelle (at) pi-wob.polizei.niedersachsen.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 23.02.2011 - 18:20 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 354318
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: POL-WOB
Stadt:

Wolfsburg



Kategorie:

Polizeimeldungen



Dieser Fachartikel wurde bisher 121 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
" Polizeiliche Kriminalstatistik im Stadtbereich Wolfsburg für 2010:

Aufklärungsquote erneut auf hohem Niveau
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Polizei Wolfsburg (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Eigentümerin eines Damenrades gesucht (Korrekturmeldung) ...

Helmstedt, 28.07.2020 Die Polizei in Helmstedt sucht die Eigentümerin eines Damenrades, welches zusammen mit einem weiteren Herren-Fahrrad am 01.07.2020 in Süpplingen aufgefunden wurde. Während das zweite Rad einem Diebstahl in Helmstedt vom 30.0 ...

Besitzerin eines Damenrades gesucht ...

Helmstedt, 28.07.2020 Die Polizei in Helmstedt sucht die Besitzerin eines Damenrades, welches zusammen mit einem weiteren Herren-Fahrrad am 01.07.2020 in Süpplingen aufgefunden wurde. Während das zweite Rad einem Diebstahl in Helmstedt vom 30.06.2 ...

Alle Meldungen von Polizei Wolfsburg