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"Zentrale Internet-Kriminalität"

ID: 355996

(ots) - Die Ermittler der Zentralen Internetrecherche
(ZIR) im Landeskriminalamt NRW deckten im Internet bisher mehr als
3.000 Straftaten auf. "Die Erfolge in den vergangenen drei Jahren
sind beeindruckend. In jedem einzelnen Fall ist es den Experten
gelungen, den Täter aus der scheinbaren Anonymität des Internets
heraus zu holen", sagte Innenminister Ralf Jäger heute (1. März) in
Düsseldorf. Die zehn Spezialisten der Task Force gehen täglich
systematisch Streife in Tauschbörsen, Blogs, Kommunikationsforen,
Videoplattformen und Sozialen Netzwerken. "Neben selbstentwickelten,
automatisierten Recherchetools verfügen die Ermittler über
langjährige Erfahrung und kriminalistisches Gespür", hob Jäger
hervor.

Zu den von der ZIR aufgeklärten Fällen gehören der Tausch und
Verkauf von kinderpornografischen Bildern sowie Fälle von
Kindesmissbrauch, illegaler Handel mit Anabolika, Potenzmitteln und
gefälschten Medikamenten ebenso wie politisch motivierte Straftaten
von gewaltbereiten Extremisten. "Die Schäden, die durch solche
Straftaten im Internet verursacht werden, sind keineswegs virtuell,
sondern sehr real - finanziell wie psychisch", sagte Jäger. "Sie
haben für die Opfer teils immense Folgen und verursachen nicht selten
irreparable psychische Schäden."

Im vergangenen Jahr hat die ZIR in NRW unter anderem 67 Fälle von
Kindesmissbrauch, 77 Fälle von illegalem Arzneimittelhandel, 277
Fälle politisch motivierter Straftaten und 717 Fälle mit
Kinderpornografie aufgedeckt.

"Jeder einzelne Fall zeugt von großer krimineller Energie der
Täter, die sich durch die Anonymität des Internets scheinbar gedeckt
sahen", hob Ralf Jäger hervor. Wie beispielsweise der
Beziehungstäter - ein Mann, der sich über Partnerbörse und Foren mit
arglosen Frauen verabredete, um sie dann als reisender Täter beim




Besuch in ihrer Privatwohnung zu bestehlen. Als ihm die Task Force
aus Düsseldorf auf die Schliche kam, dauerte es gerade mal zwei
Stunden, seinen Aufenthaltsort zu ermitteln und ihn festzunehmen.

"Besonders erschreckend und abstoßend sind Fälle von sexuellem
Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie", machte der
Innenminister deutlich. Wie bei dem 47-jährigen Täter aus NRW, dem
die Internet-Kriminalisten durch ihre Recherchen 250 Missbrauchsfälle
an einem 16-jährigen Mädchen nachweisen konnten. Das Martyrium des
Mädchens hatte bereits vier lange Jahre gedauert.

Ganz ähnlich wie das Mädchen, das mit Duldung seiner Stiefmutter,
über fünf Jahre missbraucht wurde und für pornografische Fotos
herhalten musste. Der 34-jährige Täter flog auf, als die ZIR einem
Tauschring für Kinderpornografie auf die Spur kam.

22 Monate Gefängnis bekam ein Täter, der von Deutschland aus einen
schwunghaften illegalen Handel mit Arzneimittel betrieben hatte. In
seinem Internet-Shop, der eigentlich nur Eingeweihten zugänglich war,
bot er zum Teil selbst hergestellte Muskelaufbaupräparate und
Potenzmittel an. Mitarbeiter der ZIR waren auf den Shop gestoßen und
hatten mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft sogenannte Beweiskäufe
gemacht, mit denen der Kriminelle überführt wurde.

Die Spezialdienststelle arbeitet bereits heute hocheffizient. "Sie
könnte allerdings noch wirkungsvoller sein", sagte Jäger. "Der
Wegfall der Mindestspeicherfrist für Telekommunikationsdaten hat zu
einer gravierenden Schutzlücke in unserem Rechtssystem geführt."
Allein im vergangenen Jahr konnten wegen dieser fehlenden Daten bei
139 Delikten aus dem Bereich der Kinderpornografie die Täter durch
die ZIR nicht aufgespürt werden. "Wenn wir heute solche Kriminellen
erfolgreich ermitteln wollen, brauchen wir eine verfassungskonforme
Grundlage für die Mindestdatenspeicherung", forderte der
NRW-Innenminister.







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Datum: 01.03.2011 - 10:05 Uhr
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