Bilanz Weiberfastnacht
(ots) - Friedlich und stimmungsvoll feierten Tausende den
Auftakt der jecken Tage in Bonn und der Region. Bei strahlendem
Sonnenschein wurde ausgelassen gesungen, geschunkelt und getanzt -
für die Polizei natürlich kein Grund zum Einschreiten.
Gefordert waren die Bonner Polizeibeamten allerdings bereits um
10.40 Uhr, als es auf dem Bertha-von-Suttner-Platz in der Bonner
Innenstadt zu einer Schlägerei kam, in deren Verlauf ein Mann so
schwer verletzt wurde, dass er zur stationären Behandlung in ein
Krankenhaus gebracht wurde. Ein Tatverdächtiger wurde vor Ort
festgenommen. Hierbei beleidigte er die Beamten und leistete
erheblichen Widerstand. Ihm wurden Handschellen angelegt.
Anschließend wurde er zur Wache gebracht. Ein Alko-Test ergab 1,0
Promille. Nach Personalienfeststellung und Anzeigenerstattung wurde
er wieder auf freien Fuß gesetzt.
Im Polizeigewahrsam landete um 12.30 Uhr ein 18-jähriger Bonner.
Er soll in Bonn-Beuel eine Schlägerei angezettelt und auf einen am
Boden liegenden Mann eingetreten haben. Da er unter Alkoholeinwirkung
stand, ein Alko-Test hatte einen Wert von 1,8 Promille ergeben, wurde
er von Beamten ins Polizeipräsidium gebracht. Dort wurde ihm eine
Blutprobe entnommen und ein Strafverfahren wegen Gefährlicher
Körperverletzung eingeleitet. Da sich der junge Mann weiterhin
aggressiv zeigte, verhängte ein Bonner Richter de facto ein
zweitägiges "Karnevalsverbot" gegen den 18-Jährigen. Zur Verhinderung
weiterer Straftaten blieb der junge Mann im Polizeigewahrsam im
Präsidium. Das darf er heute um Mitternacht wieder verlassen.
Insgesamt registrierte die Polizei 161 Karnevalseinsätze. In jedem
vierten Fall war der Anlass eine Körperverletzung oder Schlägerei.
Doch überwiegend wurde friedlich gefeiert, so auch in Beuel.
Nach dem Rathaussturm trafen sich dort mehrere tausend Menschen am
Rheinufer. Es kam es zu keinen größeren Störungen. Potentiellen
Krawallmachern wurden Platzverweise erteilt. Insgesamt sprachen die
Polizeibeamten in Bonn und der Region 59 solcher Verweise aus.
Konsequent kontrollierten auch die gemeinsamen Streifen der Polizei
und städtischen Ordnungsamtes rund 380 Jugendliche. Sie konfiszierten
137 Bier- und Schnapsflaschen und schütten den Inhalt sofort aus. Ein
13-jähriges Mädchen musste in Folge ihrer Alkoholisierung in ein
Krankenhaus gebracht werden. "Diese Zusammenarbeit mit der Stadt
Bonn, hat sich auch in diesem Jahr wieder bewährt", so der Leiter der
Polizeiwache Ramersdorf, Erster Polizeihauptkommissar Bert Kluth.
"Wir werden auch in den kommenden Tagen wieder Jugendliche auf
Alkohol überprüfen."
Um 20.00 Uhr beobachteten Polizeibeamte einen Autofahrer, der mit
aufheulendem Motor und quietschenden Reifen auf eine Personengruppe
auf der Combahnstraße zufuhr. Als die Beamten den Mann anschließend
kontrollierten und seinen Führerschein sehen wollten, gab er Gas und
fuhr davon. Weit kam er nicht, auf der Rheinaustraße wurde von zwei
Streifenwagen gestoppt. Es stellte sich heraus, dass der 22-jährige
Fahrer unter Alkoholeinwirkung stand. Der fällige Alko-Test ergab
einen Wert von 2,0 Promille. Die Folgen für den Fahrer: Abgabe einer
Blutprobe, des Führerscheins und ein Strafverfahren wegen Trunkenheit
am Steuer und Gefährlichem Eingriffs in den Straßenverkehr.
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