Faschingsnachlese der Polizei Mittelhessen - Zahlen, Fälle, Konsequenzen
(ots) - Mittelhessen
Die fünfte Jahreszeit ist bekanntlich seit Aschermittwoch vorbei
und insgesamt hatte es die Polizei in Mittelhessen mit vielen
ausgelassen, aber friedlich feiernde Menschen zu tun. Natürlich gab
es die ein oder andere Auseinandersetzung und hier und da einen
Diebstahl oder eine Sachbeschädigung.
Diejenigen die offensichtlich über ihren Durst hinaus getrunken
hatten, fehlten auch nicht. Über Beschäftigungsmangel mussten sich
die Polizeistationen in den Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf,
Lahn-Dill und der Wetterau sicherlich nicht beklagen. Insgesamt
verlief der Fasching 2011 angesichts der vielen Leute auf den
Straßen, bei den Sitzungen und sonstigen Festivitäten aus
polizeilicher Sicht nicht ungewöhnlich.
Alle Rosenmontagsumzüge waren gut besucht und verliefen
störungsfrei. Die karnevalistische Stimmung war prächtig und
gelassen. Gewalt und Aggressivität blieben die Ausnahme. Trotzdem
gibt es natürlich auch eine andere Seite.
Hier einige Zahlen und Beispiele:
Zwischen Freitag, 18. Februar und Aschermittwoch überprüften die
Beamten des Polizeipräsidiums Mittelhessen an zahlreichen, mobilen
und häufig wechselnden Kontrollstellen 4424 Personen. Auf 654
Alkohol- und 96 Drogentests folgten 54 Anzeigen wegen Fahrens unter
Alkohol- und 23 Anzeigen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss. Die
Polizei stellte 31 Führerscheine sicher. In dieser Zeit ereigneten
sich acht Unfälle mit Personenschäden, bei denen der Verursacher
unter Alkoholeinfluss stand. Bei einem weiteren Unfall mit Verletzten
stand der Verursacher unter Drogeneinfluss.
Marburg-Biedenkopf
Zu den Ausnahmen des grundsätzlich friedlichen Verhaltens zählen
sicher zwei Vorfälle in Marburg. Dort ermittelt die Polizei seit
Rosenmontag nach dem Angriff auf einen behinderten Mann wegen
gefährlicher Körperverletzung. Die Polizei sucht dringend nach
mehreren Passanten, die dem Opfer zur Hilfe eilten. Der als Prinz
verkleidete Marburger stand zwischen 16.30 Uhr und 17 Uhr vor dem
Vereinshaus Hannes in der Weidenhäuser Straße, als ihn zwei Männer
ohne Grund attackierten. Nach mehreren Schubsern fiel der 21-Jährige
auf den Boden und erhielt dort mehrere Tritte. Beherzte Passanten
vertrieben die Angreifer und begleiteten den Verletzten (Prellungen
am Auge, Brille defekt) bis zur Mensa. Danach gingen sie leider ohne
ihre Namen zu hinterlassen. Die Polizei hofft, dass sich diese Zeugen
melden und eine Beschreibung des Schlägers abgeben können. Eine
weitere gefährliche Körperverletzung passierte in einer Diskothek im
Marburger Norden. Dem erlittenen Schlag mit einem Bierglas folgte
eine Operation. Erst erhielt sein Begleiter zwischen 18 und 19 Uhr
aus einer größeren Gruppe heraus einen Rempler, dann lösten sich
mehrere Männer aus der Gruppe und traktierten den das 29-jährige
Opfer aus dem Ebsdorfergrund. Einer schlug mit einem Bierkrug zu und
verletzte ihn am Auge. Auch hier sucht die Polizei Marburg noch
Zeugen.
Gießen
Über die Gießener Vorkommnisse berichtete die Polizei bereits mit
den täglichen Presseinformationen. Da gab es z.B: den nach einer
Verfolgungsfahrt festgenommen Drogenbiker. Der hatte die Kontrolle
auf der A 480 bemerkt, umgedreht und sein Heil erfolglos in der
Flucht gesucht. Die Polizei nahm den 34-Jährigen aus Butzbach fest
und stellte letztlich knapp ein Kilo Haschisch sicher. Ein Richter
erließ am Mittwoch, 09. März, Haftbefehl. Bei Verkehrskontrollen in
der Stadt Gießen zog die Polizei in der Nacht zum Rosenmontag drei
unter Drogeneinfluss stehende Autofahrer aus dem Verkehr. In der
Menzelstraße stoppten sie am Sonntag (06.März) um kurz vor ein Uhr
einen BMW. Der am Steuer sitzenden 21-Jährige aus Wettenberg war
berauscht und konnte nicht mehr sicher Fahren. Kurz vor vier Uhr
geriet ein 35 Jahre alter Golf-Fahrer aus Ehringshausen in der
Gabelsbergerstraße in eine Kontrolle. Auch bei ihm wurde
Drogenmissbrauch festgestellt. In der Nordanlage ereilte dann am
frühen Montagmorgen einen 40-jährigen Giessener das gleiche
Schicksal. Der Mann hatte nicht nur Drogen im Blut, sondern auch
keinen Führerschein. "Alkohol am Steuer" teilten Zeugen der Polizei
am Dienstagnachmittag (08. März) mit. Gegen 15 Uhr meldeten
Verkehrsteilnehmer einen VW-Golf der in "Schlangenlinien" auf der B
457 in Höhe Fernwald-Steinbach unterwegs war. Der Fahrer des Golfs
hatte unverkennbar eine Flasche Bier in der Hand. Beamte ermittelten
kurze Zeit später den Fahrer. Der 50-Jährige aus Pohlheim roch stark
nach Alkohol. Ein Alko-Test ergab 2,1 Promille.
Lahn-Dill
An einer Kontrollstelle der Polizei im Karl-Kellner-Ring in
Wetzlar endete am Donnerstag, 24. Februar, die Alkoholfahrt eines
24-Jährigen. Gegen 00.25 Uhr winkten ihn Ordnungshüter mit seinem
Polo heraus. Da er offensichtlich Alkohol getrunken hatte, musste er
pusten. Sein Alkoholtest ergab einen Wert von 1,26 Promille. Auf der
Wache in Wetzlar bekam er Blut abgenommen und musste seinen
Führerschein zurücklassen. Anschließend durfte er die Polizeistation
wieder verlassen. Auf ihn kommt eine Strafe wegen Trunkenheit im
Straßenverkehr zu.
Wetterau
Bei einer Faschingsveranstaltung im Wetteraukreis, in Butzbach -
Griedel, raubten zwei Männer einen 28 jährigern Münzenberger aus. Sie
zerrten ihn am frühen Samstagmorgen in den Seitenbereich des
Bürgerhauses und traktierten ihn mit einem Schlag gegen den Kopf. Sie
stahlen sein schwarzes LG Handy im Wert von 150 Euro. Beide Täter
verließen nach dem Vorfall die Veranstaltung zu Fuß zur Ortsmitte
Griedel. Nach bisherigen Erkenntnissen stiegen sie wenig später in
Steinfurth aus einem Taxi aus. Beide Personen waren zwischen 17-19
Jahre alt und mit schwarzen Kapuzenpullis bekleidet. Die Ermittlungen
dazu dauern an.
Zwei Unfallfluchten beschäftigten die Polizeistationen in Büdingen
und Friedberg am sogenannten "Faschingswochenende". Am frühen
Samstag, zwischen 05.30 Uhr und 06 Uhr, befuhr eine 22-jährige
Fahrerin aus Ortenberg mit ihrem Auto eine Straße in Glauberg. In
Höhe der Turnhalle kam die Autofahrerin nach rechts von der Fahrbahn
ab und prallte gegen ein ordnungsgemäß geparktes Auto. An beiden
Autos entstand ein erheblicher Schaden. Die Unfallverursacherin
entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle. Über Zeugen konnte die
Fahrerin dann im Verlauf der Unfallaufnahme ermittelt werden. Die
Polizei veranlasste eine Blutentnahme und stellte den Führerschein
sicher. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 7000 Euro.
Vermutlich infolge Alkoholgenusses kam ein 40-jähriger aus dem
Landkreis Ludwigslust in der Nacht zum Sonntag in Friedberg ausgangs
der Bahn-Unterführung nach links von der Fahrbahn ab und beschädigte
ein Geländer. Die Polizei konnte den erst geflüchteten Verursacher
durch Ermittlungen schnell identifizieren. Der Mann stellte sich
später bei der Polizei in Frankfurt. Hier musste er sich einer
Blutentnahme unterziehen und seinen Führerschein abgeben.
Martin Ahlich
ots Originaltext: Polizeipräsidium Mittelhessen
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Datum: 14.03.2011 - 15:22 Uhr
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