Wasserschutzpolizei auf neuem Kurs:
"Wir konzentrieren uns auf den wirksamen Schutz der niedersächsischen Nordseeküste"
(ots) - "Die Umstrukturierung der Wasserschutzpolizei
mit klarer Schwerpunktsetzung an der niedersächsischen Nordseeküste
ist weitgehend abgeschlossen", sagte Polizeipräsident Dr. Christian
Grahl heute anlässlich eines Pressegespräches in Wilhelmshaven.
Gemeinsam mit Innenminister Uwe Schünemann stellte er heute am
künftigen Sitz des Kompetenzzentrums der Wasserschutzpolizei (WSP)
ein neues, rund 3,3 Millionen teures Küstenboot in Dienst. Gut ein
halbes Jahr nach der entsprechenden Kabinettsentscheidung der
niedersächsischen Landesregierung arbeitet die WSP bereits
erfolgreich in ihrer neuen, zweigeteilten Aufgabenstruktur. Während
die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben im Binnenland bereits von den
Dienststellen der Polizeiflächendirektionen in Hannover, Meppen,
Scharnebeck und Nienburg wahrgenommen werden, fokussieren die
verbliebenen WSP-Standorte in der Zentralen Polizeidirektion direkt
auf die maritime Sicherheit an der Küste. "Wir gewährleisten mit
unseren Partnern die Mobilität und Sicherheit an der Nordsee,
kontrollieren den zunehmenden Schiffsverkehr in den Seehäfen und
schützen das niedersächsische Wattenmeer", umriss Grahl die
Neuausrichtung. Diese ambitionierten Ziele könnten aber nur dann
erreicht werden, wenn eine flexible Präsenz sichergestellt sei, die
Beamten über moderne Technik verfügten und wirksam mit allen
Sicherheitspartnern kooperiert werde, so der Behördenleiter weiter.
"Die Grundsteine dafür sind gelegt. Alle Standorte in Emden,
Wilhelmshaven, Brake und Stade verfügen über gut ausgebildetes
Personal. Und nicht zuletzt komplettiert unser neues Küstenboot eine
moderne Fahrzeugtechnik, um erfolgreich und sicher in allen Gewässern
agieren zu können", zeigte sich der Polizeipräsident optimistisch.
"Die Entscheidung für Wilhelmshaven als zentraler Standort ist
richtig und ein klares Bekenntnis für die Menschen und
Handeltreibenden an der Küste", betonte Dr. Christian Grahl.
Niedersachsen könne nur dann von den wachsenden Verkehrsströmen auf
See profitieren, wenn es auch als sicher wahrgenommen werde. Die
Stadt an der Jade sei größter Marinehafen in Deutschland, ein
wichtiger See- und Handelsstandort und habe direkten Zugang zur
Deutschen Bucht mit jährlich rund 100.000 Schiffsbewegungen. "Alle
polizeilich relevanten Einsätze zur Strafverfolgung und
Gefahrenabwehr auf See können optimal von hier aus koordiniert und
geführt werden. Wir kennen und schätzen unsere Partner und freuen uns
auf eine noch intensivere Zusammenarbeit vor Ort". Komplettiert wird
die Sicherheitsarchitektur an der Küste mit der WSP-Leitstelle in
Cux-haven als gemeinsame Einrichtung aller fünf Küstenländer unter
niedersächsischer Führung. Die rund um die Uhr besetzte Leitstelle
koordiniert bereits seit Beginn 2007 unter anderem den Präsensdienst
im deutschen Küstenmeer in Nord- und Ostsee. Sie ist darüber hinaus
eng mit dem Netzwerk "Maritimes Sicherheitszentrum" verflochten, in
dem alle auf See agierenden Institutionen des Bundes und der Länder
vertreten sind. "Kurze Wege und eingespielte Kontakte mit
leistungsfähigen Partnern garantieren im Falle eines Falles schnelle
Reaktionszeiten. Daran werden wir gemessen", ist sich Grahl sicher.
"Wir haben die zurückliegende Organisationsveränderung als Chance
angenommen und uns binnen kürzester Zeit an den vier Küstenstandorten
gut aufgestellt. Mit dem Umzug der Leitung nach Wilhelmshaven
gewährleisten wir eine schnelle und wirksame Koordination sowie
Führung von Einsätzen an der niedersächsischen Nordseeküste",
resümierte Thomas Simson, Chef der niedersächsischen WSP. Von gut 200
Be-schäftigten sei sie auf nun rund 100 Spezialisten verschlankt
worden. Etwa 40 ehe-malige Angehörige sorgen nun an den
Hauptbelastungsstrecken der Binnenschifffahrt in den
Flächendirektionen für Sicherheit. "Die wasserschutzpolizeiliche
Kompetenz in Niedersachsen bleibt auch in der neuen Organisationsform
erhalten. Auch dafür steht künftig das Kompetenzzentrum in
Wilhelmshaven", ist Simson überzeugt. Mit der zurückliegenden
Organisations-anpassung seien die polizeilichen Flächenbehörden und
die WSP in ihrer jetzigen Aufgabenwahrnehmung noch stärker
zusammengerückt. "Der Wegfall des starren Rund-um-die-Uhr-Betriebes
in Emden und Brake eröffnet uns die Möglichkeit, das verbliebene
Personal sehr flexibel und wirksam einzusetzen", beschrieb Simson
einen wesentlichen Effekt. "Wir sind zur Stelle, wenn unser
Sachverstand bei Polizeieinsätzen gefragt ist und die Dienststellen
im Land stehen uns zur Seite, wenn Bürger schnell und unbürokratisch
Hilfe benötigen", sagte der Leitende Polizeidirektor. "Ich freue mich
über das neue Küstenboot", zeigte sich Thomas Simson stolz. Es
komplettiere die moderne WSP-Flotte, die damit für alle denkbaren
Einsatzszenarien an der Nordseeküste und auch länderübergreifende
Unterstützungseinsätze gerüstet sei. Mit dem neuen Küstenboot
"Wasserschutzpolizei 5" brechen nun die gut 30 Beamtinnen und Beamten
des WSP-Standortes Wilhelmshaven zu ihren Streifen- und
Kontrollfahrten im niedersächsischen Wattenmeer und auf der Jade auf.
Das 20 Meter lange und knapp sechs Meter breite Schiff ist mit
modernster Navigations- und Kommunikationstechnik ausgestattet und
gewährleistet der mindestens dreiköpfigen Besatzung beste
Arbeitsbedingungen. Es ist optimal zur Überwachung der
Umweltschutzvorschriften, Sportboot-, Bäder- und
Fahrgastschiff-fahrt. Seine technische Konzeption erlaubt es darüber
hinaus, das Boot als schwimmende Einsatzzentrale zu nutzen. Aber
nicht nur auf See zeigt die WSP in ihrer neuen Struktur "Flagge" und
Präsenz: "Mehr denn je wird es mit dem neuen Jade-Weser-Port darum
gehen, einlaufende Seeschiffe zu kontrollieren und die Einhaltung
international gültiger Ausrüstungs- sowie Sicherheitsstandards zu
überwachen", betonte Simson. Gemeinsam mit den Partnern in der
Cuxhavener Leitstelle habe man den internationalen Schiffsverkehr im
Blick. "Und wenn es darauf ankommt, sind wir von unseren vier
Standorten dort schnell und kompetent zur Stelle, wo etwas
passiert."/wo
Im Überblick: Standorte, personelle und technische Ausstattung der
WSP-Standorte
Starker Standort Wilhelmshaven
·Wahrnehmbare Präsenz und Repräsentation der WSP am größten
Marinestandort Deutschlands und größten Seehafen Niedersachsens
·Leitung der WSP agiert künftig von Wilhelmshaven aus und ist einzige
Führungsdienststelle für den Bereich der niedersächsischen
Nordseeküste ·Enge Verzahnung mit der PI Wilhelmshaven
·Personalstärke: rund 40 Beamtinnen und Beamte ·Boote: 1 großes
Küstenboot, 1 kleines Küstenboot und 2 Steifenboote
Kompetenzzentrum für wasserschutzpolizeiliche Aufgaben in ganz
Niedersachsen
·Kompetenzzentrum stellt gemeinsame Fortbildungsplanung und
-standards für die Küste und das Binnenland sicher und erhält damit
die wasserschutzpolizei-liche Kompetenz in ganz Niedersachsen
·Kompetenzzentrum sorgt für ein gemeinsames Bootskonzept
·Kompetenzzentrum stellt die niedersächsische Beteiligung in
nationalen sowie internationalen Gremien mit maritimen
Fragestellungen sicher
Standort Emden
·Enge Verzahnung mit der PI Emden
·Personalstärke: rund 20 Beamtinnen und Beamte ·Boote: 1 kleines
Küstenboot, 1 Streckenboot, 1 Streifenboot
Standort Brake
·Enge Verzahnung mit der PI Cuxhaven/Wesermarsch ·Personalstärke:
rund 20 Beamtinnen und Beamte ·Boote: 1 kleines Küstenboot, 1
Streifenboot
Standort Stade
·Enge Verzahnung mit der PI Stade
·Personalstärke: rund 10 Beamtinnen und Beamte ·Boote: 1
Streckenboot, 1 Streifenboot
WSP-Leitstelle in Cuxhaven
·Gemeinsame Einrichtung der fünf Küstenländer ·Einbettung in das
Sicherheitsnetzwerk Maritimes Sicherheitszentrum CUX ·Personalstärke:
Niedersachsen stellt drei Beamte, darunter die Leitung
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Karsten Wolff
Telefon: 0511/9695-1004
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Datum: 04.05.2011 - 12:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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