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Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) kein Abbild der tatsächlichen Kriminalität

ID: 406451

(ots) - Internetstraftaten werden nur zum Teil abgebildet

"Der Rückgang der Gesamtzahl der Straftaten und höhere
Aufklärungsquoten trügen den Blick für tatsächlich stattgefundene
Kriminalität, bei der die Bürger zunehmend Opfer werden", relativiert
der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen die vermeintlich "guten
Zahlen" der Kriminalstatistik 2010.

Der in den Jahreszahlen genannte Anstieg der Straftaten im
Internet bildet nicht einmal annähernd den Umfang der dort
tatsächlich stattgefundenen Kriminalität ab.

"Das hat seinen ganz einfachen Grund in der verabredeten Zählweise
der Straftaten", erläutert der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen und
nennt hierfür Beispiele:

"In der PKS werden nach dem Tatortprinzip nur Straftaten gezählt,
die in der Bundesrepublik Deutschland begangen werden. Die meisten
Betrügereien im Internet werden vom Ausland her begangen. Nicht nur
das dies einen schwierigen Ermittlungsaufwand bedeutet, nein diese
Straftaten werden in der PKS nicht gezählt, weil sie nach dem
Tatortprinzip im Ausland stattgefunden haben".

Ein weiteres, ganz einfaches Beispiel für die verzerrende
Darstellung von Internetkriminalität gibt der BDK-Bundesvorsitzende
Klaus Jansen:

"Jemand bemächtigt sich der persönlichen Daten eines
Internetnutzers, der bei einer Verkaufsplattform im Netz angemeldet
ist. Mit diesen Daten bietet er einen besonders günstigen Fernseher
auf dieser Plattform zum Verkauf mit Vorkasse an. Hunderte von
Interessenten zahlen auf das angegebene Konto die Vorkasse, bekommen
natürlich den Fernseher nicht geliefert."

Ergebnis ist, dass es hunderte von Betrugsopfern gibt, die
ermittelt und angehört werden müssen und der Inhaber der gestohlenen
Personendaten sieht sich zunächst polizeilichen Ermittlungen wegen
hundertfachen Betrugs ausgesetzt.





"Das Ganze zählt aber in der PKS lediglich als eine einzige Tat",
beschreibt der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen das zusätzliche
Missverhältnis von tatsächlich entstandenen Opfern, kriminalistischem
Ermittlungsaufwand und der abgebildeten Anzahl der Straftaten.




Rückfragen bitte an:

Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
Pressesprecher
Bernd Carstensen
Telefon: 0700 235 10 000
E-Mail: presse(at)bdk.de
http://www.bdk.de/


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Datum: 20.05.2011 - 09:23 Uhr
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