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NRW-Initiative: Kinder sollen die Kurve kriegen

ID: 411659

(ots) - Das Präventionsprogramm "Kurve
kriegen" der NRW-Polizei gegen Jugendkriminalität wird jetzt in den
Modellregionen mit Leben gefüllt. "Polizei und Kommunen arbeiten in
diesem neuen und bundesweit einmaligen Projekt eng zusammen.
Gemeinsam wollen wir verhindern, dass gefährdete Kinder und
Jugendliche zu Intensivstraftätern werden", sagte Innenminister Ralf
Jäger heute (25. Mai) in Hagen. "Sie sollen früh nötige Hilfe
bekommen, um sie vor einem Abgleiten in die Kriminalität zu
bewahren." Der Innenminister gab den Startschuss für die Kooperation
zwischen der Polizei und der Stadt Hagen.

Neben Hagen wird die NRW-Initiative in Aachen, Bielefeld,
Dortmund, Duisburg, Köln sowie im Rhein-Erft-Kreis und dem Kreis
Wesel eingeführt. "Wir wollen die Arbeit der Jugendämter ergänzen.
Bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen hat es deshalb breite
Zustimmung zur Zusammenarbeit mit der Polizei bei "Kurve kriegen"
gegeben", erklärte Jäger.

Erfahrungen zeigen, dass Intensivtäter häufig bereits vor dem 14.
Lebensjahr durch Gewalt- und Eigentumsdelikte auffallen. "Hier müssen
wir frühzeitig mit einem individuellen und konzentrierten Programm
ansetzen. Im Kindesalter können Entwicklungen mit guter Aussicht auf
Erfolg beeinflusst werden", erläuterte Jäger. Das Konzept basiert auf
den Erkenntnissen der Enquetekommission "Prävention", die im
vergangenen Jahr dem Landtag NRW ihren Abschlussbericht vorgelegt
hat.

Die Polizei erfährt als erstes davon, wenn Kinder Straftaten
begehen. Deshalb soll den Modellbehörden ermöglicht werden, gezielt
und umsichtig zu helfen, damit Kinder und Jugendliche noch die "Kurve
kriegen". Wir wollen die Arbeit der Jugendämter ergänzen. Geplant
ist, pädagogische und psychologische Fachkräfte in die Teams der
Polizei einzubinden. Diese kümmern sich dann vor allem um




strafunmündige Kinder, die zum Beispiel innerhalb der letzten zwölf
Monate durch eine Gewalttat oder drei schwere Eigentumsdelikte
aufgefallen sind. Auf jede Straftat soll unverzüglich eine
pädagogische Maßnahme erfolgen. Dafür gibt es in Absprache mit den
Jugendämtern maßgeschneiderte Angebote - vom sozialen Training bis
hin zur intensiv pädagogischen Betreuung in einer Einrichtung der
Kinder- und Jugendhilfe.

Sind die Lebensumstände eines Kindes von Gewalt geprägt, spiegelt
sich dies in seinem Verhalten. Er schlägt beim kleinsten Anlass zu.
Hier kann zum Beispiel ein Coolness-Training helfen, in dem ein Kind
durch Rollenspiele lernt, sich nicht provozieren zu lassen. Ohne
Unterstützung läuft für viele dieser Kinder die Spirale immer weiter
nach unten. Aus diesem Grund sind auch präventive Maßnahmen zur
dauerhaften sozialen Integration angedacht, wie beispielsweise
Lernhilfen, Sprach- oder Sportkurse.

Die Teams aus Polizei und pädagogischen Fachkräften sollen sich
eng mit den Jugendämtern abstimmen und Eltern in das Konzept mit
einbeziehen. Die intensive Betreuung soll mindestens zwei Jahre
dauern. Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe oder therapeutische
Hilfen erfolgen wie bisher über das zuständige Jugendamt.

Im vergangenen Jahr gab es in NRW 3.969 mehrfachtatverdächtige
Kinder und Jugendliche, die rund 30.000 Straftaten begingen. Damit
verübten sechs Prozent der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen
fast ein Drittel aller Straftaten ihrer Altersgruppe. "Diese Zahlen
belegen: Es ist fünf vor zwölf. Wir setzen mit unserer NRW-Initiative
den Hebel früher und damit effektiver an. Nachhaltig und dauerhaft, "
erklärte Jäger. "Jedes Kind, das mit unserer Hilfe die Kurve kriegt,
ist ein Gewinn. Ein Gewinn für den persönlichen Lebensweg und ein
Gewinn für unsere Gesellschaft".

Weitere Informationen und das Logo des Projektes finden Sie im
Internet unter www.mik.nrw.de.




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Pressestelle
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Tel.: 0211/871-2300
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Datum: 25.05.2011 - 14:09 Uhr
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