Schwerer Raub auf Senioren
(ots) - (jtk) Am Freitag der vorletzten Woche ereignete
sich im Leineweberweg ein schwerer Raub, bei dem eine 75-jährige und
ihr 81-jähriger Ehemann in ihrer Wohnung Opfer eines brutalen
Überfalls wurden. Zusätzlich anwesend in der Wohnung war die
schwerstkranke und pflegebedürftige Mutter der Rentnerin im Alter von
103 Jahren.
Wie die Polizei ermittelte, hatte ein 22-jähriger Bielefelder in den
frühen Nachmittagsstunden in Begleitung mehrerer Jugendlicher dem
Ehepaar seine Hilfe als angehender Altenpfleger angeboten. Ihm und
seinen Begleitern, einer 16-jährigen Bekannten, einem 14-jähriger
Schüler sowie einer 15-jährigen Schülerin aus Spenge war bekannt,
dass sich in der Wohnung des Ehepaares die pflegebedürftige Mutter
der Ehefrau aufhielt. Die Täter, die zunächst über die Terrassentür
versuchten, Kontakt zu dem Ehepaar aufzunehmen, wurden von der
75-jährigen Frau allerdings mit dem Hinweis abgewiesen, dass sie kein
Interesse an einer Pflegeunterstützung hätte. Nachdem das "Quartett"
aus dem Garten der Rentnerin verwiesen wurden, versammelten sich die
Täter nochmals vor der Wohnungstür des Ehepaares. Nachdem die
Rentnerin auf das Klingeln der Gruppe die Wohnungstür öffnete, ging
alles recht schnell. Der 22-jährige erfasste die Rentnerin am Hals
und drängte sie zurück in die Wohnung. Hier wurde sie in einen Stuhl
gedrückt und gemeinsam mit Klebeband geknebelt und gefesselt.
Anschließend durchsuchten die jugendlichen Täter die Wohnung nach
Bargeld und Wertgegenständen. Den 81-jährigen Ehemann, der im
Schlafzimmer seinen Mittagsschlaf hielt, schlossen sie dabei im
Schlafzimmer ein. Nachdem die Räuber den Familienschmuck und mehrere
hundert Euro entwendet hatten, verließen sie die Wohnung in
unbekannte Richtung. Die 16-jährige, die sich bei dem Ehepaar
zunächst als "Vermittlerin" und später gegenüber der Polizei sogar
als Zeugin zu erkennen gegeben hatte, war, wie sich später
herausstellte, ebenfalls an dem in allen Einzelheiten geplanten
Überfall beteiligt. Mit ihrem Insiderwissen um das Ehepaar sowie die
pflegebedürftige 103-jährige Mutter war der Gedanke auf den Raub erst
gewachsen. Die brutale Unterstützung bei dem Überfall durch den
22-jährigen Täter, war im Vorfeld durch die 15-jährige Mittäterin
vermittelt worden, die sich beide aus dem Bielefelder Drogenmilieu
kannten.
Nach der Tat musste die 75-jährige geschädigte Rentnerin vorsorglich
mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Herford gebracht werden,
das sie nach erster ambulanter Behandlung wieder verlassen konnte.
Erst die Ermittlungen der Kriminalpolizei in Herford klärten die
Hintergründe der eigentlichen Tatumstände. Mit dem Wissen um die
familiäre Situation des Rentnerehepaares und der pflegebedürftigen
Mutter hatten die beteiligten Personen den Überfall minutiös geplant
und verschiedene Alternativen der Tatausführung besprochen. Im Rahmen
der Ermittlungen wurden die beteiligten Jugendlichen von der Polizei
festgenommen, vernommen und an ihre Eltern übergeben. Der 22-jährige
Haupttäter konnte am Ende der vergangenen Woche von der Polizei
ebenfalls ermittelt und festgenommen werden. Auf Beschluss der
zuständigen Haftrichters sitzt er mittlerweile in Untersuchungshaft.
Die beteiligten Personen erwartet nun ein Gerichtsverfahren wegen
schweren Raubes.
Kreispolizeibehörde Herford
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32049 Herford
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Datum: 06.09.2011 - 13:59 Uhr
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