Überfall auf Sparkasse geklärt - Tatverdächtiger in Frankfurt festgenommen
(ots) -
(mb) Der am Freitag vor einer Woche verübte Raubüberfall auf die
Sparkasse an der Hathumarstraße geht auf das Konto einer
weißrussischen Bande, gegen die seit Monaten ermittelt wird. In
Frankfurt konnte die Polizei am Montag zwei Männer festnehmen,
darunter auch einen 24-jährigen Weißrussen, der mittlerweile die Tat
in Paderborn gestanden hat und mit seinem Komplizen in
Untersuchungshaft sitzt.
Am Freitag, den 02. September 2011, war der unmaskierte Täter
gegen 14.05 Uhr in der Sparkassenfiliale aufgetaucht und hatte sich
dem Kassenschalter genähert. Hier hatte er sich zunächst hinter zwei
Kunden angestellt. Erst als er an der Reihe war, hatte er eine
Pistole gezogen und die Kassiererin mit osteuropäischen Akzent
bedroht. Das Opfer musste Bargeld in eine kleine Tasche stecken. Mit
seiner Beute war der Räuber durch den Haupteingang geflüchtet.
Die Bank löste sofort einen Alarm aus und stellte der Polizei schnell
ein Foto aus einer Überwachungskamera zur Verfügung. Den
Raubermittlern der Paderborner Polizei fielen Parallelen zu
zahlreichen anderen Banküberfällen auf, die in den letzten Monaten im
Bundesgebiet verübt worden waren. Die Taten verliefen nach dem
gleichen Muster wie in Paderborn. Auffällig: In allen Fällen waren
die Täter unmaskiert.
Bereits im August 2010 war beim Polizeipräsidium Recklinghausen
eine Ermittlungsgruppe eingerichtet worden, die zentral für das Land
NRW die Ermittlungen nach den "Bankräubern ohne Maske" aufgenommen
hatte - "EG BroM".
Noch am Tattag schickte die hiesige Kripo ein Bild des Paderborner
Räubers nach Recklinghausen, wo der Mann als mutmaßliches Mitglied
der aus Weißrussland stammenden Tätergruppierung erkannt wurde.
Allerdings waren der Mann und seine mutmaßlichen Komplizen
untergetaucht. Das sollte sich jedoch schnell ändern:
In Frankfurt nahmen Polizeikräfte am Montagvormittag in einem Hotel
nahe des Bahnhofs mehrere Männer fest. Darunter befand sich ein
bereits mit Haftbefehl gesuchtes Bandenmitglied (29), dem mehrere
Banküberfälle u.a. in Hildesheim vorgeworfen werden. In dessen
Begleitung befand sich der 24-jährige Weißrusse, den die
Überwachungskamera der Paderborner Bank aufgezeichnet hatte. Der
Tatverdächtige sitzt jetzt in hessischer Untersuchungshaft und hat
dort bereits ein Geständnis abgelegt. Gegen ihn wird auch wegen eines
Banküberfalls in Dortmund ermittelt.
Laut Erkenntnissen der Recklinghauser Ermittlungsgruppe wurden die
Taten in Weißrussland organisiert und geplant. Mit der
Identifizierung von knapp 50 mutmaßlichen Tätern ist es den
Recklinghauser Ermittlern gelungen, in Zusammenarbeit mit den örtlich
zuständigen Behörden mehr als 80 Raubüberfälle ab Mai 2009 auf
Sparkassen im gesamten Bundesgebiet aufzuklären.
Mehr als 30 Täter sind bereits verurteilt bzw. befinden sich
zurzeit noch in Untersuchungshaft. Die übrigen bekannten Täter werden
mit Haftbefehl gesucht. Der verursachte Schaden durch die
Raubüberfälle beträgt etwa 900.000,- Euro.
Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit den Behörden in
Weißrussland, so die Erkenntnisse der Ermittlungsgruppe, konnten dort
einige Hintermänner verhaftet werden. Von der erzielten Beute mussten
die in Deutschland aktiven Täter 50% abgeben. Bei den Durchsuchungen
in Weißrussland konnte ein Teil der Beute sichergestellt werden.
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Datum: 09.09.2011 - 11:31 Uhr
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