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BSI und Polizei weisen auf besonders aggressive Schadsoftware hin

ID: 686482

(ots) - Die Pressemitteilung des BMI und der
Polizeilichen Kriminalprävention wird Ihnen zur Kenntnis übermittelt.

BSI und Polizei weisen auf besonders aggressive Schadsoftware hin
Erpresser missbrauchen offizielle Logos und erpressen Geldbeträge
durch Verschlüsselung von PCs - Vollständige Wiederherstellung von
betroffenen Rechnern selten möglich

Bonn/Stuttgart, 31. Juli 2012. Das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) und die Polizeiliche Kriminalprävention der
Länder und des Bundes weisen auf eine neue und besonders dreiste
Variante von Schadsoftware hin. Kriminelle versuchen damit, Geld von
PC-Besitzern zu erpressen. Bei den Attacken werden die PCs von
Betroffenen so verschlüsselt, dass eine vollständige
Wiederherstellung aller Daten oft nicht möglich ist. Die Polizei und
das BSI zeigen Schutzempfehlungen auf und geben konkrete
Handlungshilfen für den Ernstfall. Die neueste Variante der
Schadsoftware, der so genannte Windows-Verschlüsselungs-Trojaner,
wird bundesweit über Spam-Mails verbreitet. Die angeschriebenen
Personen werden beispielsweise im Namen einer Staatsanwaltschaft im
Bundesgebiet dazu verleitet, die beigefügten Anhänge zu öffnen. Doch
schon beim Öffnen des Anhangs wird der PC verschlüsselt und Geld
gefordert. Auch nach Bezahlen der Forderung, in der Regel 100 Euro
per Paysafecard oder 50 Euro per Ukash, wird die Sperrung nicht
aufgehoben. Vielmehr sind sämtliche Dateien auf dem PC so
verschlüsselt, dass auch die Wiederherstellung mit einer Rettungs-CD
("Rescue Disk") nur teilweise erfolgreich ist. Immer wieder tauchen
neue Varianten dieser bereits seit 2011 bekannten Schadsoftware auf.
Um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen, missbrauchen die Erpresser
offizielle Logos von bekannten Unternehmen und Behörden. So wurden
bereits Logos des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei oder




verschiedener Softwareunternehmen zu betrügerischen Zwecken
verwendet. Eine andere Variante der Schadsoftware täuscht die Nutzer
mit den Logos des BSI und der Gesellschaft zur Verfolgung von
Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU).

Kritisch sein und Anzeige erstatten

"Das BSI sowie die anderen Behörden und Unternehmen sind nicht
Absender dieser Meldungen", betont BSI-Präsident Michael Hange. "Wir
rechnen mit einer weiteren Zunahme relevanter Schwachstellen und
neuer Schadprogramme beziehungsweise deren Varianten", führt Hange
weiter aus. "Insofern wird die Gefährdungslage tendenziell eher noch
zunehmen. Mit Standard-Schutzmaßnahmen lassen sich aber auch im
privaten Umfeld bereits 80 Prozent aller Cyber-Angriffe abwehren."
Anwender sollten daher stets auf aktuelle Virenschutzprogramme
achten, sowie Sicherheitsupdates für die von ihnen genutzte Software
einspielen, sobald diese von den Herstellern bereitgestellt werden.
Die Programme der im Markt bekannten Antivirensoftware-Hersteller
erkennen in der Regel die bekannten Varianten der
Erpressungsschadsoftware und hindern sie daran, den Rechner zu
infizieren. Das BSI und die Polizeiliche Kriminalprävention der
Länder und des Bundes raten allen Betroffenen, die geforderte Gebühr
unter keinen Umständen zu bezahlen. "Sollten Internet-Nutzer von
einer der Erpressungsvarianten betroffen sein, sollten sie umgehend
Anzeige bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle erstatten",
empfiehlt Professor Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen
Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Eine Zahlung des
geforderten Betrags führt nicht zu einer Entschlüsselung des
Rechners. Jeder sollte sich bewusst machen, dass offizielle Stellen
in dieser Form niemanden ansprechen und in dieser Form kein Geld
fordern würden", betont Hammann. Eine Möglichkeit, einen durch
Trojanerbefall gesperrten Rechner von der Schadsoftware zu befreien,
können Rettungs-CDs sein, die beispielsweise die Anbieter von
Antivirensoftware auf ihren Webseiten zum Teil kostenfrei
bereitstellen. Diese Rettungs-CDs müssen über einen nicht infizierten
Rechner heruntergeladen und auf den betroffenen Rechner aufgespielt
werden. Im Falle der neuesten Schadsoftware-Variante empfehlen
Polizei und BSI jedoch, sich an IT-Experten zu wenden, die bei der
Entschlüsselung des Rechners behilflich sein können. Darüber hinaus
bietet das Anti-Botnetz-Beratungszentrum auf seinem Internet-Angebot
unter https://www.botfrei.de/ eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit
der Betroffene ihren Rechner reinigen können.

Schutzempfehlungen vor Schadsoftware

- Öffnen Sie niemals ungeprüft Dateianhänge. Ganz gleich, ob
es sich um scheinbar ungefährliche Dateien wie Bilder,
Dokumente oder sonstige Dateien handelt: Wenn Sie unsicher
sind, fragen Sie sicherheitshalber beim Absender nach.
- Oft verraten sich virenbehaftete E-Mails durch eine
entweder leere oder neugierig machende Betreffzeile.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie E-Mails mit
fremdsprachigem Betreff erhalten. Wenn Sie solche E-Mails
unaufgefordert erhalten, sollten Sie diese sofort löschen.
- Vermeiden Sie es, auf Links in unaufgefordert zugesandten
E-Mails zu klicken. Immer häufiger leiten diese auf
infizierte Webseiten; rufen Sie diese auf, können Sie
Ihren Rechner bereits mit Schadsoftware infizieren. Geben
Sie die gewünschte Internetadresse per Hand in die
Adresszeile Ihres Browsers ein.
- Nehmen Sie regelmäßige Sicherheitsupdates (Backups) des
Systems und des Datenbestands vor, um im Fall einer
Infektion mit Schadsoftware keine Daten zu verlieren.
- Auch Anwendungsprogramme (z.B. Webbrowser,
Office-Programme, Adobe Reader, Java, Flash Player, Media
Player u.a.) sollten regelmäßig aktualisiert werden.

Weitere generelle Informationen und Hinweise zum Schutz vor
Schadsoftware können auf der Webseite des BSI unter
www.bsi-fuer-buerger.de/Schadprogramme abgerufen werden. Auf der
Seite der Polizei unter http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tip
ps/gefahren-im-internet.html finden sich zusätzliche Hinweise rund um
das Thema "Gefahren im Internet".

Pressekontakte:

POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION

der Länder und des Bundes (ProPK) ZENTRALE GESCHÄFTSSTELLE Telefon
(0711) 54 01-20 62 E-Mail: presse(at)polizei-beratung.de Internet:
www.polizei-beratung.de

BUNDESAMT FÜR SICHERHEIT IN DER INFORMATIONSTECHNIK Pressestelle
Tel.: 0228-999582-5777 E-Mail: presse(at)bsi.bund.de Internet:
www.bsi.bund.de




Hessisches Landeskriminalamt
Pressestelle
Udo Bühler
Telefon: (0611) 83-8119
Fax: (0611) 83-8115
E-Mail: pressestelle.hlka(at)polizei.hessen.de
http://www.polizei.hessen.de


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Datum: 31.07.2012 - 11:05 Uhr
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