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Bottrop/Gladbeck/Gelsenkirchen/Pulheim: Tätergruppe ist für vier Banküberfälle in Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen verantwortlich - angeblich Entführte war Mittäterin

ID: 810718

(ots) - Gemeinsame Presseerklärung der
Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Recklinghausen:

Eine Ermittlungsgruppe des Polizeipräsidiums Recklinghausen hat
nach langwierigen und umfangreichen Ermittlungen insgesamt vier
Banküberfälle im Ruhrgebiet geklärt. Ausgangspunkt der Ermittlungen
war ein Raub auf ein Bankinstitut in Bottrop am 15.08.2012 (wir
berichteten am 10.01.13). Nach den Festnahmen dreier Männer im Januar
2013 konnten Beweise sichergestellt werden, die darauf schließen
ließen, dass das Trio auch mit dem Bankraub in Gladbeck an der
Friedrich-Ebert-Straße im November 2010 zu tun hatte (wir berichteten
am 24.01.13). Da Ähnlichkeiten in den Tatausführungen zwischen dem
Überfall in Bottrop und zwei nicht geklärten Banküberfällen in
Gelsenkirchen in den Jahren 2010 und 2011 bestanden, wurden die Akten
dieser beiden Raubtaten zum Abgleich mit den gefundenen Beweismitteln
und Ermittlungen hinzugezogen. Auch hier zeigten Staatsanwalt und
Ermittler, dass sie auf der richtigen Spur waren.

Die Ermittlungen führten zur Festnahme von folgenden Personen:

40-jähriger Bottroper (an allen vier Bankrauben beteiligt)
37-jähriger Gelsenkirchener (an allen vier Taten beteiligt)
50-jähriger Pulheimer (an den Taten in Gladbeck, Bottrop und
Gelsenkirchen-Bismarck beteiligt) 40-jähriger Bottroper (an dem Raub
in Gelsenkirchen-Scholven beteiligt) 33-jährige Bottroperin (an dem
Raub in Gladbeck beteiligt)

Bankraub Bottrop am 15.08.2012:

Der 40-jährige Bottroper hatte an der Straße "Im Fuhlenbrock" in
Motorradkleidung und mit Helm eine Bank betreten und den
Bankangestellten mit einer Schusswaffe bedroht. Mit dem erbeuteten
Bargeld stieg er als Sozius auf ein Motorrad, das vor der Bank
wartete und von dem 50-jährigen Pulheimer gefahren wurde. Der
37-jährige Gelsenkirchener stand bei dem Überfall Schmiere. Bei der




Flucht hatten die Täter ein Dublettenkennzeichen am Motorrad
angebracht. Zunächst gab es keine Hinweise, wer die Täter sein
könnten. Auf die Spur der Bankräuber kam die Polizei durch den
Hinweis eines aufmerksamen Zeugen, der nach dem Überfall beobachtet
hatte, wie auf einem Parkplatz in Oberhausen, nahe zur Stadtgrenze
Bottrop, ein Motorrad auf einen gelben Anhänger geladen wurde. Der
Zeuge konnte sogar den Zulassungskreis des Zugfahrzeuges nennen. Dies
führte die Ermittler zu dem polizeilich bekannten 50-jährigen
Pulheimer. Er konnte im September 2012 festgenommen werden, nachdem
er in Köln mit registrierten Geldscheinen aus dem Banküberfall
einkaufen gegangen war. Er kam zunächst wieder auf freien Fuß. Die
nun eingesetzte Sonderkommission konnte durch umfangreiche
Ermittlungen die weiteren Mittäter identifizieren und fand heraus, wo
der Gelsenkirchener und der Pulheimer den Motorradanhänger extra für
den Bankraub ausgeliehen hatten. Nachdem gegen das Trio Haftbefehle
und Durchsuchungsbeschlüsse erlassen worden waren, wurden sie am
10.01.13 festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Bei
den anschließenden Durchsuchungen fanden die Ermittler in einer
Gladbecker Garage, die der 40-jährige Bottroper gemietet hatte, neben
dem Motorrad, mit dem die Räuber flüchteten, auch die Tatbekleidung,
den Helm und das Dublettenkennzeichen.

Die Sonderkommission stellte bei den Durchsuchungen auch
Beweismittel sicher, die mit dem Bankraub in Gladbeck an der
Friedrich-Ebert-Straße im November 2010 in Verbindung stehen.

Bankraub in Gladbeck am 11.11.2010:

Hier war eine damals 30-jährige Bottroperin mit einer an ihr
Handgelenk geketteten vermeintlichen Kofferbombe von angeblich
Unbekannten in die Gladbecker Bank geschickt worden. Die Bottroperin
war am Tag zuvor als vermisst gemeldet worden und gab an, entführt
und für den Überfall in die Bank geschickt worden zu sein. Wie die
Ermittlungen jetzt ergaben, war die Bottroperin nicht entführt
worden, sondern sie war Mittäterin des festgenommenen Trios. Sie
wurde von dem 40-jährigen Bottroper, den sie aus früheren Zeiten
kannte, für den Plan gewonnen, als angeblich Entführte in die Bank zu
gehen, um dort mit dem vermeintlichen Bombenkoffer das Bargeld zu
erzwingen. Nachdem ihr ein Bankangestellter das Geld ausgehändigt
hatte, bestellte ein "Herr Peters" einen unbeteiligten Taxifahrer in
die Bank, der den Geldkoffer zu einer Adresse in Gladbeck bringen
sollte. "Herr Peters" übernahm den Koffer dort und fuhr mit einem
Chevrolet Captiva und dem Geld davon. Bei "Herrn Peters" handelte es
sich um den 37-jährigen Gelsenkirchener. Er hatte extra für den
Überfall den Chevrolet bei einer Autovermietung geliehen. Der
Pulheimer stand bei diesem Überfall im Außenbereich der Bank
Schmiere. Nach dem Bankraub gab sich die Bottroperin bei der Polizei
als Entführungsopfer aus. Durch die Ermittlungen konnten persönliche
Bezüge zwischen dem 40-jährigen Bottroper und der "Entführten"
konkretisiert werden, die den Verdacht der Ermittler, dass die
Bottroperin nicht Opfer, sondern Mittäterin war, erhärteten.

Sie wurde am 01.02.13 festgenommen und gab in ihrer Vernehmung zu,
dass sie von vornherein in den Plan eingeweiht war und freiwillig an
dem Bankraub teilgenommen hat.

Bankraub in Gelsenkirchen am 27.09.2010:

Ziel des Überfalls war hier eine Bank an der Feldhauser Straße in
Gelsenkirchen. Der Bottroper und der Gelsenkirchener fuhren auf einem
Motorroller vor die Bank und betraten diese bekleidet mit Helmen und
Overalls sowie unter Mitführung einer Schusswaffe. Ein weiterer
Mittäter, ein ebenfalls 40 Jahre alter Bottroper, stand in diesem
Fall draußen Schmiere. Nach der Flucht auf dem Roller, an dem ein
gestohlenes Kennzeichen angebracht war, stellten sie diesen neben
einem Acker ab und setzten ihn in Brand. Die Flucht gelang dann in
einem roten Pkw. Der Bottroper, der bei diesem Überfall als
Schmieresteher beteiligt war, wurde am 05.02.13 festgenommen und
sitzt seitdem in Haft.

Bankraub in Gelsenkirchen am 21.10.2011:

Eine Bank am Blackmannshof stand jetzt im Visier der Bankräuber.
Hier betrat der 40-jährige Kopf der Bankräubertruppe, wieder einen
Helm tragend, die Bank und erzwang mit einer Schusswaffe die
Herausgabe des Geldes. Mit dem Roller flüchtete er dann zu einer
Schallschutzmauer der A 42. Hier setzte er den Roller in Brand und
trat durch eine Wartungstür auf die Autobahn, wo sein Komplize, der
Pulheimer, mit einem gemieteten Golf auf ihn wartete. Der
Gelsenkirchener übernahm bei diesem Raub wieder die Rolle des
Schmierestehers.

Durch die Auswertungen der Ermittlungsgruppe konnte der Nachweis
erbracht werden, dass der Pulheimer für den Bankraub in
Gelsenkirchen-Bismarck den Fluchtwagen für den Tattag gemietet hatte.
Auch der Kauf des Motorrollers, der als Tatfahrzeug zum Bankraub
diente, konnte nachvollzogen werden.




Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Recklinghausen
Ramona Hörst
Telefon: 02361/55-1032
E-Mail: pressestelle.recklinghausen(at)polizei.nrw.de


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Datum: 08.02.2013 - 09:00 Uhr
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