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Gemeinsame Pressekonferenz der Drogenbeauftragen des Bundes und des Bundeskriminalamtes zu der Zahl der Drogentoten und der Rauschgiftlage 2012

ID: 858761

(ots) - Zahl der Drogentoten 2012 auf dem niedrigsten
Stand seit 1988 - Anstieg bei den Sicherstellungen von kristallinem
Methamphetamin (Crystal)

Die Zahl der Drogentoten ist im Jahr 2012 um weitere 4 Prozent auf
944 (Vorjahr: 986) gesunken. Das letzte Mal wurde im Jahr 1988 eine
niedrigere Zahl (670) an Drogentodesfällen gemeldet. Das
Durchschnittsalter der Drogentoten lag bei rund 37 Jahren, der Anteil
der Männer betrug 81 Prozent, allerdings ist die Zahl der
verstorbenen Frauen im Vergleich zum Vorjahr um 33 Personen auf 177
angestiegen. Die meisten Drogenabhängigen starben an Vergiftungen
aufgrund gleichzeitiger Einnahme verschiedener Substanzen.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans,
erklärt dazu: "Es ist erfreulich, dass immer weniger Menschen an den
Folgen ihres Drogenkonsums sterben. Das zeigt, dass unsere Beratungs-
und Hilfsangebote sowie die zur Verfügung stehenden Angebote wirken.
Aber jeder Drogentote ist einer zu viel. Deshalb müssen wir alles
tun, damit diese Angebote erhalten bleiben und noch besser auf
Risikogruppen zugeschnitten werden. Besonders über die Gefahren des
Mischkonsums muss noch besser aufgeklärt werden. Sorge bereitet mir,
dass die Zahl der verstorbenen Frauen angestiegen ist. Hier gilt es
bestehende Angebote darauf zu überprüfen, ob sie besser an die
Bedürfnisse der drogenabhängigen Frauen angepasst werden müssen."

Insgesamt sank die Zahl der den Polizeibehörden erstmalig bekannt
gewordenen Konsumenten harter Drogen im Vergleich zum Vorjahr um 8
Prozent von 21.315 auf 19.559. Allerdings stieg die Zahl der
erstauffälligen Konsumenten von kristallinem Methamphetamin (so
genanntem "Crystal") mit 2.556 erneut deutlich an (2011: 1.693).

Bei der Gesamtsicherstellungsmenge waren deutliche Anstiege bei
kristallinem Methamphetamin (plus 35 Kilogramm/ plus 88 Prozent),




Marihuana (plus 985 Kilogramm/ plus 25 Prozent), Haschisch (plus 638
Kilogramm / plus 37 Prozent) zu verzeichnen. Die bereits seit einigen
Jahren festgestellte Zunahme neu aufgetretener psychotroper
Wirkstoffe hat sich auch 2012 fortgesetzt. Angesichts der
Lukrativität des Vertriebs von so genannten "Designerdrogen", auch
als "Legal Highs" bezeichnet, ist mit einem Rückgang vorerst nicht zu
rechnen. 2012 wurden in Deutschland 24 illegale Labore zur
Herstellung synthetischer Drogen beschlagnahmt.

BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Die konsequente Bekämpfung
synthetischer Drogen wird immer wichtiger. Es gibt nach wie vor
keinen Anlass zur Entwarnung. Insbesondere die anhaltend hohen
Steigerungsraten bei der Anzahl der Erstkonsumenten sowie der
Sicherstellungsfälle und Sicherstellungsmengen von so genanntem
'Crystal' in einigen Regionen Deutschlands, erfordert weiterhin eine
konsequente Reaktion der Ermittlungsbehörden."

Einen Rückgang um 35 Prozent auf 1.258 Kilogramm (2011: 1.941
Kilogramm) gab es bei der Sicherstellungsmenge von Kokain. Die größte
beschlagnahmte Einzelmenge an Kokain, 268 Kilogramm, gelangte auf dem
Seeweg nach Hamburg, wo es für den europaweiten Vertrieb
zwischengelagert wurde. In weit häufigerer Frequenz als auf dem
Seeweg wurde Kokain jedoch per Luftpost oder von Flugkurieren aus
Südamerika nach Deutschland geschmuggelt. Die Mehrzahl der
Kokain-Sicherstellungen erfolgte dabei im Transit am Flughafen
Frankfurt/Main.

Trotz eines deutlichen Rückgangs der Fallzahlen und der
Sicherstellungsmengen bei Heroin wurden auch im Jahr 2012 große
Einzelmengen dieses Rauschgifts durch Deutschland transportiert. Dies
belegt unter anderem eine Lieferung von 250 Kilogramm, die per
Frachtschiff von der Türkei über Frankreich nach Bremerhaven
geschmuggelt und nach Umladung und Weitertransport auf dem Landweg in
den Niederlanden sichergestellt werden konnte.

BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Afghanistan bleibt auch im Jahr 2012
der weltweit größte Opiumproduzent und der wichtigste Heroinlieferant
für den europäischen Markt. Um die Zufuhr nach Europa und Deutschland
zu schwächen, müssen wir die Rauschgiftproduktion in den
Herkunftsländern in Kooperation mit den Behörden vor Ort nachhaltig
stören. Unsere Vorverlagerungsstrategie - die Zusammenarbeit mit den
Herkunfts- und Transitländern von Rauschgiften zielgerichtet
auszubauen - werden wir daher weiter mit Nachdruck verfolgen."

Bei den Cannabisprodukten setzte sich der Trend der Vorjahre mit
steigenden Fallzahlen bei Marihuana und sinkenden Fallzahlen bei
Haschisch fort. Unvermindert hält jedoch der Cannabisanbau in
Deutschland auf Außenflächen und in Indoor-Plantagen an. Die Zahl der
sichergestellten Cannabisplantagen stieg 2012 um 13 Prozent von 717
auf 809 an.

Zahlen und Fakten zur Rauschgiftlage 2011 und 2012 können über die
Homepage des BKA unter www.bka.de und unter www.drogenbeauftragte.de
abgerufen werden.




Rückfragen bitte an:

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Geschäftsstelle

Telefon: 030-018 441 4412
Fax: 030-018 441 4960
Email: drogenbeauftragte(at)bmg.bund.de

oder

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de


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Datum: 25.04.2013 - 10:00 Uhr
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